"Härter zuschlagen"

Gilgo-Beach-Killer führte makabre Checkliste

Der Serienkiller Rex Heuermann hat wohl noch mehr grausige Taten verübt: Er soll nicht bloß vier, sondern mindestens sechs Frauen getötet haben.

1/3
Gehe zur Galerie
    Melissa Moore hat einen Tiktok-Kanal, in dem sie über ihre Kindheit mit einem Serienmörder erzählt.
    Melissa Moore hat einen Tiktok-Kanal, in dem sie über ihre Kindheit mit einem Serienmörder erzählt.
    TikTok

    In einsamen Dünenabschnitten von Long Island wurden zwischen 2010 und 2011 elf Tote entdeckt: neun Frauen, ein Mann und ein zweijähriges Kind. Die meisten Frauen wurden später identifiziert – als Sexarbeiterinnen hatten sie alle ihre Dienste im Internet angeboten. Die mysteriöse Mordserie machte international Schlagzeilen. Bücher, ein Podcast und der Netflix-Film "Lost Girls" folgten.

    Im Juli 2023 kam im Fall der Durchbruch: Der heute 60 Jahre alte Architekt und zweifache Familienvater Rex Heuermann wurde festgenommen und des Mordes an drei der Frauen – die Escorts Megan Waterman, Amber Costello and Melissa Barthelemy – angeklagt. Seit Januar dieses Jahres wird ihm auch der Tod von Maureen Brainard-Barnes zur Last gelegt.

    Haarfunde brachten neue Taten zutage

    Doch Heuermann soll für den Tod von mindestens zwei weiteren Frauen verantwortlich sein: Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Mann aus Long Island nun auch des Mordes an Jessica Taylor im Jahr 2003 und Sandra Costilla, die bereits 1993 getötet wurde, angeklagt wurde. Diese neue Entwicklung im Fall verlängert die mysteriöse Mordserie um mehrere Jahre. Die neuen Vorwürfe basieren auf Analysen von Haaren, die bei den sterblichen Überresten der Frauen gefunden worden waren.

    Taylor, eine Sexworkerin aus Manhattan, arbeitete in der Nähe von Heuermanns Büro. Dokumente belegen, dass der Architekt am Tag ihres Verschwindens in Midtown war. Der enthauptete Torso von Taylor wurde 2003 gefunden, ihre Arme, Hände und der Kopf aber erst im März 2011. Die Leichenteile wurden ganz in der Nähe der Fundorte der zunächst bekannten mutmaßlichen Opfer des Gilgo-Beach-Killers gefunden. DNA-Spuren brachten Heuermann auch mit der 28-jährigen Costilla in Verbindung, deren Leiche im November 1993 in einem Waldstück in North Sea, Long Island, gefunden wurde, so die Staatsanwaltschaft.

    Makabre Checklisten geführt

    Pornografische Bilder, die bei Heuermann beschlagnahmt wurden, würden mit der Art übereinstimmen, wie die zerstückelten Leichen von Taylor und Costilla gefunden wurden, heisst es in den Gerichtsdokumenten. Aus diesen geht auch hervor, dass Heuermann Checklisten für Vorsichtsmassnahmen führte und notiert hatte, auf welche Weise er die Leichen am besten transportieren würde. Eine Liste mit dem Titel "Body Prep" (Körpervorbereitung) enthielt den Hinweis, das "Innere und alle Hohlräume" seines verstorbenen Opfers zu waschen und den "Kopf und die Hände" sowie "Folterspuren" zu entfernen.

    Darin steht auch zu lesen, dass er vor den Taten genug Schlaf haben müsse, "um mehr Zeit zum Spielen zu haben". Und Heuermann hielt fest, dass er beim nächsten Mal "härter zuschlagen" müsse, am besten ins Gesicht oder auf den Hals, um das Opfer rascher zu überwältigen.

    Zudem ermahnte sich Heuermann in einem Dokument, Gegenstände der Opfer zu verbrennen, keine DNA-Spuren zu hinterlassen, die Reifen an seinem Wagen zu wechseln und sich ein solides Alibi aufzubauen. In seinem Haus – wo er seine Opfer angeblich quälte, tötete und auch zerteilte – entdeckten die Fahnder einen schalldichten Raum mit Betonboden. Darin hortete Heuermann auch über 200 Schusswaffen. Seine Taten verübte er jeweils dann, wenn die Familie auf Reisen war.

    1/61
    Gehe zur Galerie
      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung sein sollen. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
      18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung sein sollen. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
      20 Minuten, wil
      Akt.