Umwelt
Giftiger Smog: So verschmutzt ist Bangkok wirklich
Die elf Millionen Einwohner der thailändischen Metropole leiden in diesen Tagen unter besonders hoher Luftverunreinigung.
Giftiger Smog in Bangkok: Die elf Millionen Einwohner der thailändischen Metropole leiden in diesen Tagen unter besonders hoher Luftverschmutzung.
Am Donnerstagmorgen erreichte die Luftqualität einen Höchstwert, wie IQAir mitteilte, ein Unternehmen zur internationalen Überwachung der Luftqualität. Bangkoks Behörden riefen die Unternehmen auf, ihre Angestellten von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
Eine der zehn verschmutztesten Städte weltweit
Die besonders gefährliche Feinstaubbelastung in Bangkok sei aktuell 15 Mal höher als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, wie IQAir weiter mitteilte. Damit zählte Bangkok demnach am Donnerstag zu den zehn verschmutztesten Städten weltweit.
Zu Luftschadstoffen aus der Industrie und dem Verkehr kommen in diesen Wochen saisonale Brände aus der Landwirtschaft. In den ersten Monaten eines Jahres brennen Landwirte in dem südostasiatischen Land die Stoppeln auf den Feldern ab.
Gouverneur ruft zu Homeoffice auf
Der Gouverneur von Bangkok, Chadchart Sittipunt, bat die Angestellten der Stadt, am Donnerstag und Freitag von zu Hause aus zu arbeiten. Für viele Bewohner ist das aber nicht möglich. Ein Taxifahrer sagte gegenüber AFP, Leute wie er müssten aus dem Haus, um über die Runden zu kommen.
Die Luft in den Städten Bangkok und Chiang Mai war im vergangenen Jahr an einigen Tagen unter der schlechtesten weltweit. Das hat bereits gesundheitliche Folgen: Mindestens zwei Millionen Menschen in Thailand waren 2023 wegen der Luftverschmutzung in medizinischer Behandlung.
Plan gegen Luftverschmutzung
Im August vergangenen Jahres übernahm Ministerpräsident Srettha Thavisin die Regierungsgeschäfte. Er versprach, den Kampf gegen die Luftverschmutzung auf seine Tagesordnung zu setzen.
Der Entwurf für ein Luftreinheitsgesetz ging im Januar durchs Kabinett. Gleichzeitig forderte ein thailändisches Gericht die Regierung des Landes dazu auf, binnen 90 Tagen einen Plan gegen die Luftverschmutzung vorzulegen.
Auf den Punkt gebracht
- In Bangkok leiden die elf Millionen Einwohner unter einer starken Luftverschmutzung, die aktuell 15 Mal höher ist als von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen
- Neben saisonalen Bränden aus der Landwirtschaft tragen auch Industrie- und Verkehrsemissionen zu der gefährlichen Feinstaubbelastung bei, was bereits gesundheitliche Folgen für Millionen von Menschen in Thailand hat
- Ministerpräsident Srettha Thavisin hat Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung eingeleitet, nachdem ein Gericht die Regierung aufgefordert hat, einen Plan dagegen vorzulegen