Lokalaugenschein in NÖ

Gewessler: Naturschutzgesetz "sichert Lebensgrundlage"

Klimaschutzministerin Gewessler zeigte sich beim Lokalaugenschein des Projekts "Renaturierung Pielach" in Ober-Grafendorf beeindruckt.

Niederösterreich Heute
Gewessler: Naturschutzgesetz "sichert Lebensgrundlage"
Ministerin Leonore Gewessler
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Unter dem Schlagwort "Zurück zum Natur-Ursprung" erging eine Einladung von Ober-Grafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger (SPÖ) an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), um der niederösterreichischen Gemeinde im Umkreis von St. Pölten einen Besuch abzustatten.

Gewessler zeigte sich beim Lokalaugenschein des Projekts "Renaturierung Pielach" beeindruckt von den bereits gesetzten und in Umsetzung befindlichen Wiederherstellungsmaßnahmen. Das gemeindeübergreifende Projektziel besteht dahingehend darin, den schlechten Zustand der Pielach wesentlich zu verbessern und in ihren Naturzustand zurückzubringen.

Wiederherstellungsmaßnahmen

Das Renaturierungsgesetz sei "das wichtigste Naturschutzgesetz Europas. Es sichert unsere Lebensgrundlage. Denn ohne intakte Natur gibt es kein gesundes und gutes Leben und Wirtschaften. Mit dem Beschluss der neuen EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur sollen bis ins Jahr 2050 geschädigte Ökosysteme und Lebensräume wieder in einen guten Zustand versetzt werden. Natur und Artenvielfalt erhält ihren Platz zurück", heißt es in einer Aussendung.

Vorgesehen ist: bis 2030 sollen auf 20 Prozent der Ökosysteme Wiederherstellungsmaßnahmen gesetzt sein. Viele Maßnahmen im österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) gelten dahingehend bereits als Renaturierungsmaßnahmen im Sinne des Renaturierungsgesetzes. Das Projekt "Renaturierung Pielach" stellt eine der Wiederherstellungsmaßnahmen dar und mache deutlich, wie weit Österreich bereits jetzt an die Zielvorgaben herankomme.

"Das Naturschutzgesetz Europas schlechthin"

"Das Renaturierungsgesetz ist das Naturschutzgesetz Europas schlechthin. Es sichert unsere Lebensgrundlage und sorgt dafür, dass auch künftige Generationen unsere Natur noch erleben können. Renaturieren heißt dabei: Wir machen Wald, Gewässer und Ökosysteme fit für die Zukunft. Damit weiterhin ein nachhaltiges Wirtschaften möglich bleibt. Erfreulicherweise gibt es bereits eine Reihe von Renaturierungsprojekten die sich in Umsetzung befinden. Wir werden für Österreich ohne große Schwierigkeiten die erforderlichen Zwischenziele erreichen können – eben auch dank der guten Arbeit unzähliger Land- und Forstwirt:innen und so toller Vorzeigegemeinden wie Ober-Grafendorf, die zeigen: Ja, es geht, mit Mut, Entschlossenheit und Umsetzungswillen. Vielen Dank für die wunderbaren Eindrücke und das Engagement aller am Projekt beteiligten Naturschützerinnen und Naturschützer."

"Pielach muss stark renaturiert werden"

Ober-Grafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger: "Die Pielach wurde in unserem Gemeindebereich vor knapp 100 Jahren sehr stark begradigt und reguliert. Auch wenn sich nun am Ufer eine gewisse Vegetation findet, die Pielach muss in unserem Bereich stark renaturiert werden, um den Lebensraum Pielach zu verbessern und langfristig zu erhalten."

Die Pielach prägte als naturnahe Flusslandschaft, fischreiches Gewässer und wichtigen Lebensraum der Natur- und Artenvielfalt lange die regionale Naturlandschaft. All das ist zusehends massiv in Gefahr. Die Pielach hat mittlerweile den Status eines schlechten Zustands erreicht.

Renaturierungsprojekt in Ober-Grafendorf

Ziel des Renaturierungsprojekt ist es, die Pielach wieder in ihren ursprünglichen Naturzustand zu versetzen. Zuletzt war der Naturzustand in den 1930iger Jahren gegeben. Konkret wird die Begradigung der Pielach aufgehoben. Denn dadurch bleibt der Fluss zwar 22 Meter breit, aber nur karge 15 Zentimeter tief. Die Folge: die Pielach wird im Sommer viel zu warm, starke Algenbildung und Fischsterben. Um den Fluss wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, soll eine erweiterte Begrünung der Böschung wirken und so auf natürliche Weise den Fluss kühlen und schlussendlich auch stellenweise zur Moorbildung führen. Moore sind wichtige Verbündete beim Klimaschutz, da sie natürliche und starke CO2-Speicher darstellen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Klimaschutzministerin Gewessler besuchte das Projekt "Renaturierung Pielach" in Ober-Grafendorf und zeigte sich beeindruckt von den Maßnahmen zur Wiederherstellung des Flusses
    • Das Renaturierungsgesetz soll bis 2050 geschädigte Ökosysteme wiederherstellen und die Artenvielfalt erhalten
    • Das Projekt in Ober-Grafendorf ist Teil dieser Bemühungen und zielt darauf ab, die Pielach in ihren natürlichen Zustand zurückzubringen, der in den 1930er Jahren vorhanden war
    red
    Akt.