Zerstörerische Überflutungen
Gewaltiger Starkregen fordert über 60 Tote in Brasilien
Dutzende gelten als vermisst. Geologen sprechen von dem schlimmsten Hochwasser seit 80 Jahren. Zehntausende müssen fliehen.
Der Süden von Brasilien befindet sich im Ausnahmezustand. Ein enormer Starkregen hat dort für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Besonders der Bundesstaat Rio Grande do Sul ist betroffen.
Einsatzkräfte versuchten in den vergangenen Tagen inmitten anhaltender Regenfälle mithilfe von Booten und Kleinflugzeugen Verschollene zu finden und zu retten. Bilder der Region zeigen die zerstörerische Kraft der Wassermassen.
Mindestens 57 Tote
Laut der Zivilschutzbehörde sind bereits 66 Menschen ums Leben gekommen, Dutzende werden vermisst. In Porto Alegre forderte eine Explosion bei einer überschwemmten Tankstelle zwei Tote. Gouverneur der 1,5-Millionen-Stadt, Eduardo Leite, betont das Ausmaß der Katastrophe: "Vergessen Sie alles, was Sie bisher gesehen haben, in der Metropolregion wird es noch viel schlimmer sein".
Verheerende Bilder nach dem Unwetter im Süden Brasiliens
Mindestens 300 Gemeinden in Rio Grande do Sul verzeichneten Schäden. Offiziellen Angaben nach mussten 80.000 Menschen im Süden des Landes ihre Häuser verlassen. Mehr als eine Million Haushalten hatten keinen Zugang zu Wasser.
Historische Ausmaße
Der Niederschlag ließ den Wasserpegel sogar jene des historischen Hochwassers von 1941 übersteigen, wie der geologische Dienst des Landes vermeldet. Manche Städte erlebten die höchsten Wasserstände seit Beginn der Aufzeichnungen.
Brasilien hat in den vergangenen Monaten immer wieder unter Extremwetterereignissen wie Hitzewellen und Starkregen gelitten. Schuld an der Katastrophe sei unter anderem das Wetterphänomen "El Niño". Vor allem führe aber laut Expertinnen und Experten die Erderwärmung zu einer Häufung solcher Katastrophen.