ÖBB startet Kampagne

Gewalt im Zug – jährlich 60 Angriffe auf Mitarbeiter

Die Anzahl an Übergriffen und verbalen Attacken auf ÖBB-Mitarbeiter stieg zuletzt stark an, die ÖBB versuchen mit einer Kampagne gegenzusteuern.

Niederösterreich Heute
Gewalt im Zug – jährlich 60 Angriffe auf Mitarbeiter
Verbale Übergriffe in Zügen stiegen in den letzten Jahren stark an.
"Heute"/Erich Wessely

Die Anzahl an Konflikten, Übergriffen und verbalen Attacken auf ÖBBMitarbeiter:innen ist in der vergangenen Zeit weiter angestiegen. Insbesondere Zugbegleiter:innen und Mitarbeiter:innen in den ÖBB Reisezentren sind hiervon stark betroffen.

Vor allem auch die Zahl der verbalen Angriffe auf Zugbegleiter steige im Zuge der Corona-Nachwehen an. Genaue Zahlen gibt es hier nicht, im Gegensatz zu den körperlichen Angriffen: Rund 60 tätliche Attacken auf Mitarbeitende in Zügen gibt es jährlich, die Zahl sei konstant, so ein ÖBB-Sprecher zum "ORF NÖ".

"Feiner Zug ist immer willkommen"

Daher starten die ÖBB nun ihre Fairplay-Kampagne "Ein feiner Zug ist immer willkommen", um das Bewusstsein für ein rücksichtsvolles Miteinander zu stärken "und auf ein angemessenes Verhalten in den Zügen, Bussen und auf Bahnhöfen aufmerksam zu machen", heißt es in einer Aussendung.

Reisende mit Zugbegleiter im Railjet
Reisende mit Zugbegleiter im Railjet
ÖBB / Harald Eisenberger

Neben respektvollen Umgangsformen mit den ÖBB-Mitarbeitern werden im Rahmen der Fairplay-Kampagne auch Themen wie angemessene Lautstärke, Sauberkeit im Zug sowie das Freihalten von Nebensitzplätzen aufgegriffen. "Die Kampagne wird auf den eigenen Kanälen in den Zügen und ÖBB Reisezentren, auf digitalen Stelen und Videowalls auf Bahnhöfen sowie in Form von Plakaten und auf Online-Kanälen präsent sein. Auch die Zusammenarbeit mit österreichischen Influencer:innen ist geplant, um vor allem die Zielgruppe der Jugendlichen mit pointierten Botschaften auf gängigen Social-Media-Kanälen für ein rücksichtsvolles Miteinander zu sensibilisieren", heißt es seitens der ÖBB.

"Reihe präventiver Maßnahmen"

Um Zugbegleiter sowie Mitarbeiter der ÖBB-Reisezentren in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und sie auf prekäre Situationen bestmöglich vorzubereiten, "ergreifen die ÖBB eine Reihe präventiver Maßnahmen". Dazu zählen "unter anderem Schulungen des Personals zu deeskalierendem Verhalten, der Einsatz von Body-Cams, Beförderungsverbote für Fahrgäste, die sich an Übergriffen auf Zugbegleiter:innen beteiligen, und Schwerpunktaktionen mit dem Bereitschaftskommando der Wiener Polizei".

red
Akt.