Szene
Gewalt beim Dreh? Weltpremiere von Seidl-Film abgesagt
Polizei und Staatsanwaltschaft überprüfen derzeit, ob bei den neuen Dreharbeiten zu Ulrich Seidls "Sparta" Kinder gefährdet wurden.
Der neue Film "Sparta" hätte eigentlich heute, Freitag, auf dem. 47. Toronto International Film Festival (TIFF) Weltpremiere feiern sollen. Doch nach einer Recherche vom "Spiegel", bei der über Grenzverletzungen am Set berichtet wurde, wurde Seidls Premiere vom Veranstalter abgesagt.
In dem Bericht hat der "Spiegel" massive Vorwürfe der jugendlichen rumänischen Laiendarsteller thematisiert. Einer der Journalisten sprach nach eigenen Angaben mit neun Crewmitgliedern und sieben Kinderdarstellern und deren Eltern in Rumänien.
Seidl weist Vorwürfe zurück, schaltet Anwalt ein
Die Kinder, sowie die Eltern, sollen nicht gänzlich über das Thema Pädophilie, das eine zentrale Rolle im Film spielt, informiert worden sein. Zudem hätten sich die Kinder, laut "Spiegel"-Recherche, am Set unwohl gefühlt, weil sie Gewalt und Nacktheit ausgesetzt gewesen wären.
Der Regisseur selbst weist die Vorwürfe aufs Schärfste zurück und hat bereits rechtliche Schritte angekündigt. In einer Aussendung betonte der 69-Jährige, in dem "Spiegel"-Artikel würden eine "unzutreffende Darstellung, Gerüchte oder aus dem Kontext gerissene Vorkommnisse am Set von ‚Sparta‘ zu einem in keiner Weise den Tatsachen entsprechenden Zerrbild montiert."
Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe
Laut Seidl seien die Kinderdarsteller und Schauspieler nie zu etwas gedrängt worden. Die Dreharbeiten fanden im Winter 2018/2019 bis zum Sommer 2019 statt. Ob "Sparta", wie geplant, kommende Woche beim San Sebastián Filmfestival zu sehen sein wird, ist noch unklar.
Ob bei den Dreharbeiten Kinder gefährdet wurden, prüfen jetzt Staatsanwaltschaft und Polizei in Rumänien.