Alarm
Gewalt, Armut – Immer mehr Frauen obdachlos
Mit zahlreichen, oft unverschuldeten Schicksalen rund um Gewalt und Armut hat das Team des emmaus-Frauenwohnheims in St. Pölten zu tun.
Zu Rita Olah, der Leiterin des emmaus-Frauenwohnheims in St. Pölten, kommen Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben. Oftmals sind es Frauen, die nach Jahren den Mut gefunden haben, aus Gewalt-Beziehungen auszubrechen. Ohne Geld und lediglich mit jenen Habseligkeiten, die sie am Körper tragen.
20-jähriges Jubiläum
Seit mittlerweile 20 Jahren bietet die Emmausgemeinschaft St. Pölten Schutzräume und Unterstützung für obdachlose Frauen. Dass man Obdachlosigkeit nur in großen Städten sehe, sei schon längst nicht mehr Lebensrealität, betont man.
„In den letzten Jahren sind vermehrt auch Frauen von Obdachlosigkeit betroffen. Die meisten Frauen, die bei uns andocken, stammen aus schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen, zum Teil sind diese auch sehr gewaltgeprägt.“
"In den letzten Jahren sind vermehrt auch Frauen von Obdachlosigkeit betroffen. Die meisten Frauen, die bei uns andocken, stammen aus schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen, zum Teil sind diese auch sehr gewaltgeprägt", erzählt Olah. Im öffentlichen Raum sehe man sie aber nur selten, ein weiterer Grund weshalb das Problem kaum wahrgenommen werde, heißt es seitens der Emmausgemeinschaft St. Pölten.
Obdachlos, Armut, krank
"Häusliche Gewalt, Armut, psychische (Vor-)Erkrankungen sind typische Symptome weiblicher Obdachlosigkeit. Aufgrund finanzieller Abhängigkeiten verharren Frauen länger in belastenden Partnerschaften und benötigen mehrere Anläufe, ehe sie es schaffen, die jeweilige Gewaltspirale endgültig zu durchbrechen. Resultierend aus der erlebten Gewalt treten bei Frauen neben Wohnungslosigkeit und Armut auch häufig schwere psychische und physische Erkrankungen in Erscheinung", erklärt der Verein.
„Ein Jubiläum wie dieses verdeutlicht, dass derartige Schutzeinrichtungen nach wie vor ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft sind und gleichzeitig als ein Rettungssignal an von Armut und Obdachlosigkeit betroffenen Frauen verstanden werden kann.“
Das 20-jährige Bestehen des Frauenwohnheims sieht Karl Langer, Manager der Emmausgemeinschaft St. Pölten als Zeichen und als Aufgabe: "Ein Jubiläum wie dieses verdeutlicht, dass derartige Schutzeinrichtungen nach wie vor ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft sind und gleichzeitig als ein Rettungssignal an von Armut und Obdachlosigkeit betroffenen Frauen verstanden werden kann, dass Hilfe und niederschwellige Unterstützung bereitstehen."