Noch diese Woche
Gesundheitsminister Rauch verspricht Paxlovid-Nachschub
Schon in den kommenden Tagen sollen die Engpässe beim Corona-Medikament Paxlovid enden. Der Hersteller soll weitere 18.000 Packungen liefern.
Die Engpässe beim Corona-Medikament Paxlovid sollen noch diese Woche endlich ein Ende haben. Das hat der Grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch jetzt angekündigt. Dafür hat Rauch beim Pharmakonzern Pfizer Nachschub geordert. Insgesamt hat Rauch 18.000 Packungen bestellt, heißt es.
"Die neue Lieferung wird bereits in den nächsten Tagen in allen österreichischen Apotheken verfügbar sein", teilte der Gesundheitsminister in einer Aussendung mit. Der Hersteller Pfizer soll die nötigen Stückzahlen sofort liefern können. In der Praxis wird die Beschaffung des Medikaments in Abstimmung mit dem tatsächlichen Bedarf in mehreren Tranchen erfolgen.
Ausreichend Paxlovid soll verfügbar sein
In den kommenden Wochen sollen dadurch immer ausreichende Mengen verfügbar sind, bevor ab 1. Februar die Abrechnung über die Sozialversicherung erfolgt, wurde erläutert. Erhältlich ist das Medikament auf Rezept in den Apotheken, zumindest der Theorie.
Das Schluckmedikament Paxlovid des Pharma-Riesen Pfizer soll laut einer Studie bei Einnahme innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der ersten Covid-19-Symptomen Hochrisiko-Patienten in 89 Prozent der Fälle vor einer Hospitalisierung und einem tödlichen Verlauf bewahren. Auch bei Erwachsenen mit normalem Risiko soll es die Zahl der notwendigen Krankenhausaufenthalte um 70 Prozent reduzieren.
Ausgerechnet in der wohl höchsten Corona-Welle aller Zeiten ist jetzt ein lebensrettendes Medikament vergriffen: Paxlovid. Rauch erneuerte seine Kritik an der Apothekerkammer. "Von der Apothekerkammer erwarte ich Belege über den Verbleib aller gelieferten Packungen. Bisher haben wir zwar verschiedene Erklärungen erhalten, jeder Nachweis dafür fehlt aber“, wurde Rauch zitiert. "Dass in Österreich ein so wichtiges Medikament fehlt, weil Abrechnungen unvollständig sind, ist nicht zu akzeptieren. Das habe ich der Apothekerkammer bereits sehr deutlich gemacht."
Apotheken beschuldigen Politik
Die Apotheken sehen die Schuld jedoch bei der Politik. Fakt ist, dass hier zu wenig eingekauft wurde“, sagte Gerhard Kobinger vom Präsidium der Österreichischen Apothekerkammer. "Es ist praktisch alles belegbar, was auf Kassenbeleg abgegeben wurde", betonte er. Und: "Es wurde zu wenig kommuniziert, dann hätten wir gewusst, wie viele Packungen noch da sind."