Nach langem Hin und Her

Geschichte trifft Zukunft: Wiener Museum setzt auf Holz

Nachdem das Haus der Geschichte Österreich Anfang 2028 umziehen soll, steht nun fest, wer das neue Domizil gestalten darf.

Wien Heute
Geschichte trifft Zukunft: Wiener Museum setzt auf Holz
So soll der Neubau des Museums nach der Vollendung aussehen
Filippo Bolognese Images

Nachdem das Haus der Geschichte nun einen Standort für das neue Museumsgebäude gefunden hat, steht jetzt auch fest, wer für die Realisierung des Neubaus zuständig sein wird. Die Jury des Realisierungswettbewerbes war sich einig: O&O Baukunst soll die neue Bleibe des Museums schaffen. Besonders die klare Trennung zwischen Bestand und Neubau sowie der nachhaltige Aspekt des Projektes sprachen für das Berliner Büro. Das neue Museum soll laut Andrea Mayer, Kunst- und Kulturstaatssekretärin, als Ort für Reflexion und Diskussion über die österreichische Geschichte dienen. Das soll auch im Neubau erkennbar sein.

Das Haus der Geschichte übersiedelt in einen Holzbau

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    Der Plan des neuen Museums im MuseunsQuartier mit der Bepflanzung.
    Der Plan des neuen Museums im MuseunsQuartier mit der Bepflanzung.
    Filippo Bolognese Images

    Nachhaltig auf allen Ebenen

    Das Besondere an der neuen Heimat des Hauses der Geschichte ist, dass es ein Holzbau sein wird. Das verwendete Material stammt aus lokaler und nachhaltiger Forstwirtschaft. Der Altbau soll saniert und so energieeffizienter gemacht werden. Rund um das Museum sollen Bäume uns Sträucher gepflanzt werden, um gegen Hitze zu schützen. Auch abfließendes Regenwasser soll wiederverwertet werden. "Die Vereinbarung zwischen Neuem und Altem im MuseumsQuartier wird ganz selbstverständlich tradiert. Der Neubau ist aus gewachsenem Holz. Natürlich ist Holz ein lebendiges Material und jede Assoziation im Umgang mit Geschichte erlaubt. Eine durchlässige Schicht umhüllt das Innere und erzeugt eine Unschärfe, die beides möglich macht: Offenheit und Intimität. So kann man sich mit freiem Kopf in das Haus der Geschichte Österreichs begeben.“ sagt Markus Penell, Partner von O&O Baukunst.

    Bauarbeiten starten 2026

    Die Arbeiten sollen im ersten Halbjahr 2026 beginnen. Bis zur Fertigstellung soll es dann etwa zwei Jahre dauern. Schlussendlich werden dem Haus der Geschichte 4.000m2 zur Verfügung stehen, rund 3.000 davon dienen Ausstellungszwecken. Zum ersten Mal seit der Eröffnung im Jahr 2001 wird das neue Museum eine inhaltliche Erweiterung des Kunst- und Kulturareals sein. Monika Sommer, Direktorin des Haus der Geschichte Österreich zeigt sich zufrieden mit der Auswahl der Jury und dem neuen Konzept für das Museum: "Das Haus der Geschichte Österreich arbeitet mit und für die österreichische Gesellschaft. Als Diskussionsforum brauchen wir baulich vor allem Offenheit, Barrierefreiheit und flexible Räume, deshalb hat der Entwurf von O&O Baukunst, Berlin die Jury überzeugt. Die subtile Leichtigkeit des Neubaus unterstützt unaufgeregt die Museumsarbeit, die sich den brennenden Fragen der Gegenwart an die Geschichte stellt. Am Knotenpunkt zwischen MuseumsQuartier, der Einkaufsmeile Mariahilfer Straße und dem Platz der Menschenrechte kann das Haus der Geschichte Österreich unterschiedlichste Öffentlichkeiten in die Auseinandersetzung darüber einbeziehen, was die Vergangenheit für die Gegenwart bedeutet."

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Haus der Geschichte Österreich zieht Anfang 2028 aus der Hofburg aus und wird in einem neuen, von O&O Baukunst entworfenen Holzbau im MuseumsQuartier untergebracht
    • Der nachhaltige Neubau, der 2026 beginnen und etwa zwei Jahre dauern soll, wird 4.000m² umfassen und soll ein Ort der Reflexion und Diskussion über die österreichische Geschichte sein, wobei Offenheit, Barrierefreiheit und flexible Räume im Vordergrund stehen
    red
    Akt.