"Kein Hoffnungsschimmer"

Geschäft bricht ein – nun fallen 200 Arbeitsplätze weg

Erst Rekord-Umsätze, dann die bittere Talfahrt: Hunderte Jobs wurden bei Pierer Mobility schon gestrichen. Jetzt sollen noch mal 200 abgebaut werden.

Oberösterreich Heute
Geschäft bricht ein – nun fallen 200 Arbeitsplätze weg
Bei KTM in Mattighofen (Bez. Braunau) fallen schon wieder Hunderte Arbeitsplätze weg.
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Über Jahre lief das Geschäft wie geschmiert, jetzt sind dunkle Wolken aufgezogen: Pierer Mobility, der größte Motorradhersteller Europas, muss weiter kämpfen. Nun gab das früher unter KTM Industries firmierende Unternehmen bekannt, noch mehr Jobs zu streichen als anfangs geplant.

373 Jobs gestrichen

6.024 Mitarbeiter beschäftigt der Motorradhersteller aus Mattighofen (Bez. Braunau) mit stand Ende Juni. 4.712 davon sind in Österreich angestellt.

Schon 2023 kündigte Pierer Mobility an, bis zu 300 Jobs in Österreich zu streichen. Geworden sind es dann fast 400. Genauer 373 Arbeitsplätze, die im ersten Halbjahr schon abgebaut wurden.

Der Grund: "nachteilige wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Europa". Die Folge: Teile der Produktion sollen nach Indien und China verlagert werden – die Jobs fielen in Österreich deshalb weg.

Noch einmal 200 Stellen weniger

Am Freitag gab das Unternehmen dann bekannt, dass im dritten Quartal noch einmal 200 zusätzliche Jobs abgebaut werden. Die meisten davon wieder in Österreich – diesmal wird vor allem der Verwaltungsbereich betroffen sein.

Als Grund nennt das Unternehmen den schlechten Umsatz im ersten Halbjahr: Von 1,4 Milliarden Euro ging er auf knapp über 1 Milliarde zurück. Auch hohe Personal- und Produktionskosten in Europa spielen dabei eine Rolle.

Für die Zukunft zeigt sich Industrieller Stefan Pierer im Gespräch mit den "OÖN" ebenfalls wenig optimistisch: "Es gibt jetzt einmal keinen Hoffnungsschimmer, sondern bis ins Jahr 2025 hinein eine ganz harte Restrukturierungsphase."

450 Mitarbeiter bei Fronius gekündigt

Mehr Hoffnung gibt es dafür für ehemalige Mitarbeiter von Fronius. Das Unternehmen mit der Zentrale in Sattledt (Bez. Wels-Land) baute zuletzt 450 Beschäftigte an den österreichischen Standorten ab.

Die Post kündigte Betroffenen an, zu helfen. Der Konzern sucht aktuell nämlich rund 160 Mitarbeiter in den Logistikzentren, bei der Zustellung oder in der IT.

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    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Pierer Mobility, der größte Motorradhersteller Europas, kämpft mit wirtschaftlichen Problemen und plant, weitere 200 Arbeitsplätze abzubauen, hauptsächlich im Verwaltungsbereich
    • Dies geschieht aufgrund rückläufiger Umsätze und der Verlagerung von Teilen der Produktion nach Indien und China
    • Stefan Pierer zeigt sich wenig optimistisch und spricht von einer harten Restrukturierungsphase bis 2025
    red
    Akt.