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Gerhard Berger: "Unseren Piloten fehlt die Konstanz"

Die DTM gibt in Spielberg Gas! Boss Gerhard Berger spricht zuvor mit „Heute" über Österreichs PS-Talente, Niki Lauda und die Formel 1.

Heute Redaktion
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Comeback! 14 Mal raste Gerhard Berger als Formel-1-Pilot über den Red-Bull-Ring, jetzt kehrt er als DTM-Boss zurück. „Heute" traf den Tiroler zum Talk und sprach mit ihm über ...

DTM: "Nach der MotoGP ist die DTM die beste Serie für die Fans. Nirgendwo sonst gibt es so enge Rennen und so viele Titel-Kandidaten. Wie es aussieht ist der Titelfight bis zum letzten Rennen offen. In Spielberg haben alle Schüler aus ganz Österreich freien Eintritt. Es gibt spezielle Tickets, mit denen man vor dem Rennen 40 Minuten in der Startaufstellung herumgehen und mit den Piloten in Kontakt treten kann."

Österreicher in der Formel 1: "Für Philipp Eng oder Lucas Auer wäre notwendig, die Meisterschaft zu gewinnen. Dann funktioniert die DTM als Sprungbrett besser. In der Formel 1 war es immer so, dass man Sponsoren zum Einstieg mitbringt. Das war auch bei Niki Lauda und Ayrton Senna so. In der Formel 1 geht es nur über Leistung, das sieht man ja.

Auch Ferdinand Habsburg hat zwischendurch gute Rennen, aber das Österreicher-Problem ist die Konstanz. Am Ende muss man im Fight um den Titel stehen. Die Formel 3 ist extrem hart. Da muss man schauen, ob er nächstes Jahr wieder mitfährt und ein Titelkandidat ist."

Formel-1-Titelfight: "Ferrari schwächelt nicht, sie haben extrem starke Autos. Sebastian Vettel ist in Monza ein Fehler passiert. Das passiert, wenn man mit allen Mitteln den Titel holen will. Gegen Lewis Hamilton hat man mit einer konservativen Fahrweise keine Chance. Es ist wichtig, aggressiv nach vorne zu fahren. Wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Auch Hamilton ist anfällig für Fehler unter Druck. Bei diesem Punktestand hat er aber mehr Spielraum und kann lockerer an die Aufgabe herangehen. Bei diesem Vorsprung kann er sich einen Fehltritt leisten und ist trotzdem noch vorne. Die WM spielt sich zwischen den beiden ab und ist komplett offen."

Niki Lauda: "Kontakt gibt es über die Familie, ich werde regelmäßig über Fortschritte informiert. Er ist ein persönlicher Freund und Ex-Rennfahrerkollege. Wir sind seit vielen Jahren verbunden und ich halte ihm fest die Daumen, dass er seine Probleme bald hinter sich bringt."

Mick Schumacher: "Mick zeigt jetzt seine Schumacher-Gene. Ich kenne ihn schon aus der Kart-Serie. Er hat in der Formel 4 und Formel 3 gute Erfahrungen gesammelt und ist jetzt bereit für eine große Zukunft. Er kann in der Formel 3 sogar den Titel holen, seine Leistungen sind sehr beeindruckend. Er ist am Nürburgring im DTM-Auto gefahren, muss jetzt aber in der Formel-Serie bleiben und Formel 2 fahren. Er kann den Sprung in die Formel 1 definitiv schaffen."