Heute For Future-Award 2024

Gemeinde Zillingtal: Energieautarkie für alle

Angefangen hat alles mit einer PV-Anlage auf dem Gemeindeamt. Mittlerweile kann in Zillingtal jede/r Bürger/in selbst Strom einspeisen und beziehen.

Irma Basagic
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Gemeinde Zillingtal: Energieautarkie für alle
Der Zillingtaler Teich
Foto: zVg

NAME DES PROJEKTS: Energiekreislauf in der Gemeinde
PROJEKTTRÄGER: Gemeinde Zillingtal, Umweltarbeitskreis
KATEGORIE: Gemeinden/Städte/Institutionen
THEMENBEREICH: Grünräume
TEILNEHMERZAHL: Gemeinderat, Umweltarbeitskreis, ca. 10 Personen und freiwillige Helfer
GEBURTSJAHR DES PROJEKTS: 2014/2023
WIRKUNGSFELD: Die ganze Gemeinde
INSTITUTIONALISIERT ALS: In die Verwaltung integriert
REGION: Bundesland Burgenland

Heute For Future-Award im Gespräch mit Thomas Pavicsits

Worum geht es beim Projekt "Energiekreislauf in der Gemeinde"?

Die Gemeinde Zillingtal (ca. 1000 Einwohner) hat schon vor vielen Jahren eine erste PV-Anlage auf dem Gemeindeamt montiert. Hier gibt es auch einen öffentlichen Monitor, auf dem die aktuelle Stromerzeugung sichtbar ist.

2023 wurden dann auf dem Feuerwehrhaus eine 17 kWp-Anlage und auf dem Veranstaltungszentrum eine 20 kWp-Anlage mit Batteriespeicher montiert. Aus dem ehemaligen Wirtshaus wird gerade eine Volksschule gebaut, auch hier wird eine PV-Anlage auf das Dach kommen. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe.

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    Heute For Future-Award 2024: Der Zillingtal-Teich
    Heute For Future-Award 2024: Der Zillingtal-Teich
    Foto: zVg

    Im Jahr 2023 wurde in Zillingtal eine der ersten Bürger-Energiegemeinschaften der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsinitiative gegründet. Hier kann jeder Gemeindebürger vergünstigt Strom einspeisen und beziehen.

    Als Nächstes wurde eine kommunale-Energiegemeinschaft gegründet, welche die Gebäude der Gemeinde und der Pfarre vernetzt. Als Mobilitätsmassnahme wurde auf den Gemeindestraßen Tempo 30 eingeführt. 2023 wurde auch ein überparteilicher Umweltarbeitskreis gegründet, welcher eine Blühwiese angelegt hat, 2 Baumpflanzaktionen mit ca. 26 Bäumen und Sträuchern durchgeführt hat, Nistkästen aufhängt und jährlich einen Naturspaziergang organisiert.

    Bei einem alten Rückhaltebecken wurde das Schilf entfernt und flache Ufer für die Wildtiere angelegt.

    Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Es wurden zwei Energiegemeinschaften gegründet, der Umweltarbeitskreis kümmert sich um ökologische Grünraumgestaltung und Biodiversitätsinseln im Gemeindegebiet. Die Kooperation mit der Gemeinde funktioniert sehr gut.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Es braucht die Weiterbildung für Gemeindearbeiter und Straßenverwaltung in ökologischer Grünraumpflege, ebenso den Mut zur Wildnis und den Bewusstseinswandel, dass die Natur nicht "übergepflegt" werden muss.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch anderswo in Österreich.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Die Gemeinde muss offen für erneuerbare Energien sein, die Gemeindeverwaltung muss kooperative sein und es braucht Bürger, die etwas in der Gemeinde bewirken wollen. Die Klimaanpassungsregion KEM und KLAR Leithaland hat uns bei unserer Arbeit sehr unterstützt.

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    Akt.