Spuren führen nach Ibiza

Geldwäsche-Verdacht! Nun auch Benkos Frau im Visier

Laut Recherchen des "Standard" soll die Frau des gefallenen Immobilien-Investors René Benko einen Geldwäscheverdacht ausgelöst haben.
Newsdesk Heute
13.03.2025, 13:34

In der Causa geht es um einen Tiroler Rechtsanwalt beziehungsweise dessen Sekretärin. Diese sollen am 17. und 18. Februar dieses Jahres versucht haben, bei zwei verschiedenen Tiroler Raiffeisenbanken ein Treuhandkonto zu eröffnen.

Brisantes Detail: Als Treugeberin sollte Nathalie Benko, die Ehefrau von René Benko, auftreten. Bei dieser geplanten Transaktion sollte es um einen Liegenschaftsverkauf an die Laura Privatstiftung gehen. Begünstigte der Stiftung sind zum einen Benkos Mutter und zum anderen seine erblichen Nachkommen. Allerdings rechnen Ermittler und Masseverwalter die Stiftung und die Verfügung über selbige Benko selbst zu, was dieser jedoch bestreitet.

Bank informierte Bundeskriminalamt

Banken dürften bei dem Namen Benko bereits etwas vorsichtiger geworden sein, so auch die beiden Tiroler Institute. Die Kontoeröffnung wurde abgelehnt. Zudem wurde eine Geldwäscheverdachtsmeldung bei der zuständigen Meldestelle im Bundeskriminalamt erstattet.

Wie der "Standard" berichtet, sei den Banken telefonisch kommuniziert worden, dass über das Konto mehrere Zahlungen aus diversen Kaufverträgen abgewickelt werden sollen. Den Raiffeisenfilialen wurde in Aussicht gestellt, dass als Erstes eine Summe von fünf Millionen Euro aus Spanien einlangen sollte.

WKStA wurde informiert

Laut Vermutungen der Ermittler soll es bei der Transaktion um den Verkauf einer Immobile gehen. Hierbei könnte es sich um die Villa Can N nahe Ibiza-Stadt handeln. Sie soll sich im Besitz der ND Immo Ibiza II SL – einem Tochterunternehmen der NB Immo GmbH von Nathalie Benko – befinden. Laut "Krone" und "News" soll Benko die Villa unter anderem mit Darlehen aus der Laura Privatstiftung erworben haben.

Die Beamten der Geldwäscheverdachtsstelle haben die Verdachtsmeldung noch im Februar an die Soko Signa weitergereicht. Diese soll wiederum die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mit der Causa befasst haben. Laut dem Bericht des "Standard" wollte die WKStA keine Auskunft zur Angelegenheit geben.

Belastende Aufnahmen

Unabhängig von dem Geldwäscheverdacht um seine Frau ist nun ein weiterer Bekannter von Benko ins Visier von Ermittlungen geraten. Es geht dabei um den in der Schweiz lebenden Deutschen Ernst Dieter Berninghaus. Er hat früher als Berater Benkos in der Signa-Handelssparte fungiert. Die Ermittler werfen dem früheren Migros-Manager vor, dass er von der Signa Holding ein nicht vertretbares Darlehen über 16,9 Millionen Euro erhalten haben soll. Dieses sei in sein Privathaus geflossen.

Berninghaus zufolge habe es sich allerdings nur um eine "vorgezogene Auszahlung aus einer Aktionärsvereinbarung mit der Familie Benko Privatstiftung" gehandelt. Gegenüber dem "Standard" sagte der Sprecher von Berninghaus, dass man mit den Behörden in Kontakt stehe und überzeugt sei, den Sachverhalt rasch aufklären sowie den Vorwurf vollständig entkräften zu können.

Allerdings sollen Aufzeichnungen von Teilen eines hitzigen Gesprächs zwischen Berninghaus und Benko existieren, in dem es um die Zahlung an Berninghaus gegangen sein soll. Für alle im Artikel genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.03.2025, 14:12, 13.03.2025, 13:34
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