Nahostkonflikt
Geiseln lachen Hamas-Terroristen an – das ist der Grund
Bei ihrer Freilassung lächelten die Geiseln die Entführer an, winkten nett zum Abschied. Nun ist wohl klar: Es waren Drogen im Spiel.
Die erstaunlichen Szenen waren unerklärlich – bis jetzt. Als vor einer Woche eine Gruppe israelischer Geiseln von der Hamas freigelassen wurde, winkten und lächelten die Menschen beim Abschied. Palästinensische Unterstützer behaupteten, dass die Bilder zeigten, dass die Gefangenen "gut behandelt" worden seien, Israelis gaben jedoch an, die Entführer hätten die Geiseln zum Winken gezwungen.
Nun gibt Hagar Mizrahi vom israelischen Gesundheitsministerium den wahren Grund für die Reaktion der Geiseln bekannt: Die Entführer sollen ihnen ein Beruhigungsmittel gegeben haben, damit sie ruhig und entspannt wirkten.
Misshandlungen wurden dokumentiert
Laut "Times of Israel" gab Mizrahi während eines Treffens mit dem Gesundheitsausschuss der Knesset bekannt, dass es sich um die Droge Clonazepam handelte. Dadurch hätten die Geiseln glücklich und optimistisch gewirkt, obwohl sie in den 50 Tagen ihrer Gefangenschaft körperliche Misshandlungen und psychischen Terror durch die radikalislamische Terrorgruppe erlitten hatten.
Zahlreiche der von den Entführern begangenen Kriegsverbrechen seien von den Geiseln dokumentiert worden, sagte Mizrahi. Die Freigelassenen beschrieben die Bedingungen der Geiselhaft als hart. Es habe Tage gegeben, an denen es nichts oder sehr wenig zu essen gab. Oft mussten sie auf Bänken oder zusammengeschobenen Stühlen schlafen, weil es keine Betten gab.
Zahlen der restlichen Geiseln weiterhin unklar
Von den etwa 240 entführten Menschen wurden 108 von der Hamas freigelassen, als Gegenleistung dafür, dass Israel zahlreiche palästinensische Häftlinge freilässt und verstärkt humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza liefert. Nach Angaben Israels befinden sich noch 137 Geiseln im Gazastreifen, deren Zustand nicht immer bekannt ist.
Die Hamas kann die Zahlen nicht bestätigen. Einerseits seien Dutzende Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden, andererseits befänden sich einige Geiseln in den Händen anderer bewaffneter palästinensischer Gruppierungen.