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Geheimdienst enthüllt – dann dreht Putin Gashahn zu
Die Angst vor einem Gas-Lieferstopp Russlands wächst. Der Schweizer Nachrichtendienst schätzt ein solches Szenario als "grundsätzlich möglich" ein.
Seit Montag steht die russische Pipeline Nordstream 1 still. Sie ist die Hauptader für russisches Erdgas von Russland nach Deutschland. Offiziell laut Wartungsarbeiten. Laut Betreibergesellschaft sollen die Arbeiten bis zum 21. Juli dauern. Laut "Sonntagsblick"-Recherchen ist der Unterbruch des Gashahns aber aus politischen Gründen erfolgt.
Der Zeitung liegt eine vertrauliche Analyse des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) vor, diese soll offenbar den folgenden Titel tragen: "Der Kreml führt einen Wirtschaftskrieg gegen die EU". Darin sind mehrere Einschätzungen des NDB über die Gaslieferungen aus Russland aufgelistet.
Gas-Stopp, sollte Russland Schlappe erleiden
Ein Lieferstopp werde als "grundsätzlich möglich" eingeschätzt. Laut einem Hinweis, den der NDB erhalten habe, sollen sich die Gaslieferungen zumindest reduzieren. Zum Zug könnten sie kommen, falls Russland in der Ukraine größere Geländeverluste erleidet.
In der Analyse soll der NDB ebenfalls vor einer Kontingentierung von russischen Gas-Lieferungen warnen, was zu einer Kettenreaktion führen könnte. Schweizer Haushalte und Unternehmen würden womöglich in Existenznöte geraten.
Die Mehrheit heizt mit fossilen Brennstoffen
Dass es auch der Schweiz im Winter an Energie fehlt, ist laut Energieministerin Sommaruga (SP) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) nicht auszuschließen. Der Verband Schweizer Energiekonzerne sagt, die Gefahr einer Strommangellage sei "real und groß".
Eine fortbestehende Unterbrechung von Nordstream 1 würde dieses Szenario noch begünstigen. Rund drei Viertel des in der Schweiz verbrauchten Gases werden über Deutschland importiert. 2021 stammte fast die Hälfte des hier verbrauchten Gases ursprünglich aus Russland.