Terror-Abwehr

Geheimaktion: Israels Elitetruppe zerstört Waffenfabrik

Mehrere Kommandos der israelischen Armee haben im Westen von Syrien eine wichtige Produktionsstätte für Mittelstreckenraketen lahmgelegt.

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Geheimaktion: Israels Elitetruppe zerstört Waffenfabrik
Israelische Soldaten der Spezialeinheit Schaldag sollen in Syrien eine Raketenfabrik der Hisbollah zerstört haben. (Symbolbild)
IMAGO/Newscom World

Mit einem gewagten Luftlandemanöver hat Israel am vergangenen Wochenende in Syrien offenbar eine Fabrik für Präzisionsraketen angegriffen und zerstört. Dies berichten die "New York Times" und das Nachrichtenportal axios mit Berufung auf hochrangige israelische Offiziere, die an der Aktion beteiligt gewesen sein oder aus erster Hand davon wissen sollen.

So lief der Angriff ab

Beim Einsatz nahe der Stadt Masyaf im Westen des Landes seilten sich die Schaldag-Soldaten, eine Eliteeinheit der israelischen Luftwaffe, von Helikoptern ab. Danach töteten sie die Wachsoldaten der Anlage, stellten Dokumente sicher und sprengten die Fabrik in die Luft. Die massiven Luftangriffe, die vor und während des Überfalls im Gebiet stattfanden, sollen dazu gedient haben, das syrische Militär vom Schauplatz abzuhalten.

Erste Luftschläge hätten demnach vier Positionen der syrischen Armee zerstört, darunter auch eine Luftabwehr-Stellung. Weitere Bomben zerstörten wenig später ein Gebäude auf dem Areal, das mit unterirdischen Tunnels verbunden ist, wie Charles Lister, Direktor des Syrien- und Antiterror-Programms beim Nahost-Institut, gegenüber der "New York Times" sagt.

In einer dritten Phase hätten dann Helikopter mehrere Dutzend Soldaten von Spezialeinheiten am Rande des Geländes abgesetzt. Während die Bodentruppen auf die Fabrik vorstießen, sollen Drohnen herannahende Soldaten des syrischen Militärs unter Beschuss genommen haben.

Israel sagte Mission zuvor zweimal ab

Die wichtigsten Ziele, die Zerstörung der Fabrik und die Sicherung wichtiger Unterlagen, seien demnach geglückt. Da sich die Anlage unter der Erde befand, hätte sie allein mit Luftangriffen nicht zerstört werden können. In den vergangenen Jahren sei die geplante Mission zweimal abgeblasen worden, weil sie als zu riskant galt, hieß es weiter.

Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana hatte bereits am Montag berichtet, dass bei einem mutmaßlich von Israel ausgeführten Luftangriff in der Region Masyaf im Westen des Landes 18 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. Auf israelischer Seite soll es keine Verluste gegeben haben. Die Waffenfabrik soll vom Iran, Syriens wichtigstem Verbündeten, errichtet worden sein, um die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen.

US-Beamte wussten von Angriff

Israel hat den Angriff bislang nicht öffentlich kommentiert, vor dem Start des Einsatzes sollen aber diverse hochrangige US-Beamte über Tel Avivs Pläne informiert worden sein. Die israelische Armee greift in Syrien immer wieder Stellungen von Milizen an, die vom Iran unterstützt werden, oder auch Waffentransporte, die für die Hisbollah vorgesehen sind – dies passiert aber aus der Luft. Der jetzt erfolgte Einsatz von Soldaten der Luftwaffen-Eliteeinheit Schaldag in Syrien würde damit ein Novum darstellen.

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    • Mehrere Überfallkommandos der israelischen Armee haben im Westen Syriens eine wichtige Produktionsstätte für Mittelstreckenraketen zerstört
    • Die Operation, bei der Eliteeinheiten der israelischen Luftwaffe beteiligt waren, umfasste Luftangriffe und einen Bodeneinsatz, bei dem die Fabrik gesprengt und wichtige Dokumente sichergestellt wurden
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