Kampf gegen Temposünder
"Geheim-Radar" steht jetzt im belebten City-Zentrum
Der Kampf gegen Temposünder geht weiter. In Oberösterreich wurde nun ein Radar-Auto geschickt mitten im stark frequentierten Zentrum postiert.
Autofahrer in Ried in Oberösterreich kennen die beiden Autos schon gut, bei Temposündern sind sie gefürchtet: Ein weißer Fiat Doblo und ein silberner VW Golf. Die beiden Radar-Pkw wurden nun wieder neu platziert.
Auf der Website der Stadt wurde nun offiziell der neue Standort für den August bekannt gegeben: "Die Standorte der mobilen Messeinheiten sind ab Anfang August 2024 Hans-Winter-Weg und Froschaugasse", heißt es da.
Fotos aus Ried zeigen das High-Tech-Innenleben der "geheimen" Radarautos. Die Blitzer werden dabei im Heck montiert, durch die Scheibe kann das Gerät dann die Temposünder erfassen. Im Unterschied zu Traun (Bez. Linz-Land) etwa – "Heute" hat berichtet – wird in der 12.500-Einwohner-Stadt im Innviertel der neue Standort jedes Monat bekannt gegeben.
Auf der Website erfahren Lenker, wo genau geblitzt wird. "Heute" hat mit Thomas Zeilinger darüber gesprochen. Laut dem Leiter der Stadtpolizei sind derzeit zwei mobile Radar- bzw. Lasergeräte stationiert.
Warum werden die Standorte in der Innviertler Stadt bekanntgegeben? "Ried will sich nicht verstecken, um nicht dem Vorwurf der Abzocke ausgesetzt zu sein", so Zeilinger bei einem Gespräch über die häufigen Standortwechsel zu "Heute".
Anfang Oktober des Vorjahres wurde auch in Traun das Fahrzeug in Betrieb genommen. Der weiße VW Caddy wechselt in Absprache mit der Stadtpolizei Traun regelmäßig die Position, ist für die Lenker nicht als Radargerät zu erkennen und kann deshalb ganz still und heimlich blitzen.
„Die Standorte werden aufgrund der Erfahrungen der Polizei und auf Basis von Anrainerbeschwerden ausgewählt“
"Die Standorte werden aufgrund der Erfahrungen der Polizei und auf Basis von Anrainerbeschwerden ausgewählt", so ÖVP-Bürgermeister Karl-Heinz Koll. Wo aber das Auto genau und wann steht, das bleibt indes geheim. Eine erste Bilanz im Herbst zeigte die Notwendigkeit der Kontrollen und Strafen.
Eine erste Bilanz fiel "katastrophal" aus. Nach gut 30 Tagen erwischte das Radarauto schon fast 8.000 Temposünder. "Es kommt zu zahlreichen und vor allem drastischen Überschreitungen, teilweise sogar um das Dreifache der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, und das mitten in unserem Ortsgebiet", so Koll damals.
Vor dem Einsatz des Wagens hatte es zahlreiche Beschwerden von Bewohnern gegeben, die hoffen, dass sich die Situation langfristig bessern wird. Ein paar Jugendlichen hat das neue Radar offenbar gar nicht gepasst, sie verübten einen Farbanschlag auf das Auto.
Auf den Punkt gebracht
- In Ried in Oberösterreich wurde ein Radar-Auto mitten im belebten Zentrum platziert, um Temposünder zu kontrollieren
- Die Standorte der mobilen Messeinheiten werden jeden Monat offiziell bekannt gegeben, um dem Vorwurf der Abzocke entgegenzuwirken
- Das Radarauto hat bereits Tausende von Temposündern erwischt, was zu drastischen Überschreitungen der Geschwindigkeitsbegrenzung geführt hat