Tausende müssen zahlen
"Geheim-Radar" erwischt Lenker mit 98 km/h in 30er-Zone
In Traun blitzt seit Oktober ein neues Radargerät. Pro Woche werden jetzt tausende Lenker erwischt. Es gibt erschreckende Beispiele aus der 30er-Zone.
In vielen Städten wehren sich die Behörden mit verstärkter Überwachung gegen Temposünder. Besonders in den 30er-Zonen brettern viele Autofahrer einfach viel zu schnell dahin. Und das, obwohl diese meist in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen oder Kindergärten für mehr Schutz sorgen sollen.
In Traun hat man sich im Herbst dazu entschlossen, ein Radarauto zu besorgen. Der weiße VW Caddy ist mit Front- und Heckkamera ausgestattet, kann also in beide Richtungen "blitzen". Grund für den Einsatz waren zahlreiche Anrainerbeschwerden über Raser, die viel zu schnell durch 30er bzw. 50er-Zonen fahren.
Fast 8.000 Strafen in 30 Tagen
"Heute" hat damals bei Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) nachgefragt, wie die erste Bilanz aussieht. "Es ist katastrophal", so der Orts-Chef Mitte November. Er meinte damals die hohe Anzahl an geblitzten Lenkern. "Das Radarauto war jetzt 33 Tage im Einsatz, es gab schon 7.800 Strafen", so Koll am 10. November.
Über die Feiertage war das Radar nun ein paar Tage nicht im Einsatz, wegen des Wetters. Eine genauere Bilanz der vergangenen Wochen wird es in wenigen Tagen geben. Allerdings habe es keine Verbesserung der Situation gegeben, so Koll am Donnerstag im Gespräch mit "Heute". Heißt: Ein Lerneffekt hat durch die Strafen also noch nicht eingesetzt. Was der Orts-Chef bisher sagen kann: Rund zehn Prozent aller Lenker sind zu schnell unterwegs.
„Manche fahren mit dreifacher Geschwindigkeit durch die 30er-Zone. Einer wurde mit 98 km/h erwischt“
"Die schlimmsten Fälle waren ein Lenker, der mit 119 km/h durch die 50er-Zone gefahren ist und einer, der mit 98 km/h in der 30er-Zone erwischt wurde", so Koll.
Wenn ein Lenker oder eine Lenkerin erwischt wird, gehen die Daten automatisch an die Bezirkshauptmannschaft, die dann die Strafen ausstellt. Die Einnahmen gehen dann zu 100 Prozent an die Stadt Traun. Für manche Gemeinden klingelt es ordentlich in der Kasse. Koll betont aber, es gehe hier nicht ums Geld, sondern um die Sicherheit. Man habe einfach etwas unternehmen müssen gegen die Raserei.