Um Russland abzuschrecken
Geheim-Deal? USA wollen neue Atombomben in Europa
Aufgrund der russischen Atom-Drohungen reagieren die USA und wollen neue Nuklearwaffen in Europa stationieren. Das geht aus Geheimdokumenten hervor.
Immer wieder droht Moskau mit dem Einsatz von Atombomben – sei es gegen die Ukraine oder gar den gesamten Westen. Putin-Freund und Ex-Präsident Dmitri Medwedew gilt als großer Nuklearwaffen-Befürworter, hat bereits mehrmals betont, Russland könne in der Konfrontation mit der NATO Atomwaffen einsetzen.
Geheimbericht offenbart US-Atompläne
Die USA wollen nun reagieren und erstmals seit 2008 wieder Atomwaffen in Großbritannien stationieren. Das berichtete die britische Zeitung "The Telegraph" kürzlich unter Berufung auf Dokumente des US-Pentagons. Die Sprengköpfe sollen auf der Anlage Lakenheath der Royal Air Force (RAF) in Suffolk gelagert werden. Laut Bericht sollen sie drei Mal so stark sein wie die Atombombe, die die USA 1945 auf Hiroshima abgeworfen haben.
London hält sich bedeckt
Vor fünfzehn Jahren hatten die USA ihre letzten Atombomben aus Lakenheath abgezogen, nachdem die Bedrohung aus Russland nach dem Kalten Krieg weniger stark erschien. Die nun abermals geplante Stationierung steht wohl in einem Zusammenhang mit Berichten darüber, dass die britische Armee nicht bereit für eine militärische Konfrontation mit Russland sei.
London hielt sich in der Atom-Angelegenheit bisher bedeckt. "Es bleibt eine lange Tradition des Vereinigten Königreichs und der NATO, die Anwesenheit von Nuklearwaffen an einem bestimmten Ort weder zu bestätigen noch abzustreiten", wird ein Sprecher des britischen Außenministeriums zitiert.
Wiedereinführung der Wehrpflicht?
In Großbritannien wird neben der Stationierung von US-Atomwaffen auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Dies forderte etwa der Oberbefehlshaber der britischen Armee, General Sir Patrick Sanders. Das britische Verteidigungsministerium lehnte die Idee ab, in einer Stellungnahme hieß es, das britische Militär habe "eine stolze Tradition als Freiwilligenarmee, es gibt keinerlei Überlegungen, zur Wehrpflicht zurückzukehren".