Schockierende Bilanz
Gefahr am Schulweg – zwei Tote in einem Bundesland
Traurige Statistik wenige Tage vor dem Start ins neue Schuljahr. Im vergangenen Jahr gab es nur in einem Bundesland tödliche Unfälle.
Es herrschte tiefe Betroffenheit im Mühlviertel. Anfang Dezember wurde ein Mädchen (11) in Kirchberg ob der Donau (Bez. Rohrbach) am Schulweg von einem Pkw tödlich verletzt.
Die Tragödie geschah bei einer Bushaltestelle: Das Schulkind querte die Straße, um zum Bus zu gelangen. Ein Autofahrer erfasste es seitlich, es wurde weggeschleudert. Das Kind starb noch an der Unfallstelle.
Jetzt alarmiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) basierend auf Daten der Statistik Austria: Oberösterreich ist das einzige Bundesland, in dem im vergangenen Jahr Kinder bei Unfällen am Weg zur Schule starben. Beim zweiten tödlichen Unfall verlor ein 13-jähriger Bursch in Linz sein Leben.
2023 ist in Oberösterreich die Anzahl aller Schulweg-Unfälle auf 74 (2022: 69) gestiegen. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesgebiet kletterte die Zahl von 418 auf 450 hinauf.
"Verkehrsberuhigung wichtig"
Kurz vor Ferienende rät deshalb der VCÖ: Vor allem Kinder, die heuer zum ersten Mal die Schulbank drücken, sollten den Weg bereits in der Sommerpause üben. Für die Betroffenen ist es besonders wichtig, die für sie sicherste und nicht unbedingt kürzeste Route zu nehmen.
"Verkehrsberuhigung ist wichtig", sagt Christian Gratzer vom VCÖ zu "Heute". "Wir fordern deshalb mehr Tempo-30-Zonen. Außerdem müssen Bushaltestellen sichtbar sein." Grundsätzlich plädiert der Club für "übersichtliche Übergange" vor Bildungseinrichtungen.
„Wir fordern mehr Tempo-30-Zonen.“
Eltern können in dieser Online-Karte ("Schulwegcheck") Gefahrenstellen eintragen. Der VCÖ übermittelt sie dann an Städte und Gemeinden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im vergangenen Jahr sind in Oberösterreich zwei Schulkinder bei Unfällen am Schulweg gestorben, was zu großem Schock und Trauer geführt hat
- Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) alarmiert angesichts dieser traurigen Bilanz und fordert Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung und Tempo-30-Zonen, um die Sicherheit der Schulwege zu verbessern
- Trotzdem betont der VCÖ, dass die Anzahl tödlich verunglückter Schulkinder in Österreich insgesamt sehr gering ist