Dramatische Lage
Gefäß im Kopf geplatzt – Säugling in Lebensgefahr
Bange Minuten für die Eltern: Ein Säugling erlitt einen starken Hustenanfall, wurde im Krankenhaus behandelt. Er schwebte in Lebensgefahr.
Der Hustenanfall war für das Neugeborene so heftig, dass ein Gefäß im Kopf platzte. Es wurde in das Linzer Kepler Klinikum geliefert, wo es in Lebensgefahr schwebte. Auslöser war eine Keuchhusten-Infektion.
Besonders bitter: Es war nicht der einzige Fall. Bei einem anderen Kind musste sogar zweimal das Blut ausgetauscht werden, da die weißen Blutkörperchen gefährlich angestiegen waren.
In Summe drei Kinder waren von der Infektion betroffen: Zwei Säuglinge zwischen null und zwei Monaten und ein zirka zweijähriges Kind.
"Alle drei konnten die Intensivstation verlassen", erklärt Oberärztin Ariane Biebl gegenüber der "Kronen Zeitung". "Ein Kind ist bereits daheim, eines wartet auf die Reha und eines ist noch auf der Normalstation."
"Anstieg dramatisch"
Generell ist die Lage derzeit dramatisch: Die Anzahl der Fälle von Keuchhusten ist in den vergangenen Jahren extrem gestiegen. Während 1990 in Oberösterreich 76 Infektionen gemeldet wurden, waren es 2019 bereits 414 und im vergangenen Jahr sogar 1.586. Laut Biebl ist der Anstieg "dramatisch".
Gründe sind nach Angaben der Ärztin die "ungenügende Durchimpfungsrate" und die Corona-Pandemie. Durch letztere habe es bei vielen Erwachsenen keine natürliche Immunisierung gegen Keuchhusten gegeben.
Und jetzt würden diese zunehmend den Nachwuchs anstecken. "Bei ihnen äußert sich die Krankheit durch Atempausen", so Biebl. Die hochansteckende Infektion könne daran erkannt werden, dass Babys schlechter trinken oder stiller werden.