Protest an Elite-Unis der USA

Gaza-Demos eskalieren: Hunderte Studierende verhaftet

An renommierten US-Universitäten entladen sich derzeit Proteste rund um den Gaza-Krieg. Biden spricht von Antisemitismus.

Gaza-Demos eskalieren: Hunderte Studierende verhaftet
An US-Elite-Unis wurden hunderte Menschen nach pro-palästinensischen Protesten festgenommen.
REUTERS/Caitlin Ochs

An mehreren Elite-Universitäten der USA sind nach pro-palästinensischen Protesten insgesamt Hunderte Menschen festgenommen worden. Nach Polizeiangaben wurden allein an der New York University (NYU) in der Nacht auf Dienstag 133 Menschen zeitweise in Polizeigewahrsam genommen. Die jüdische Studentenorganisation empfahl ihren Mitgliedern, aufgrund der Sicherheitslage den Campus zu meiden. US-Präsident Joe Biden verurteilte erneut "die antisemitischen Proteste".

An der Elite-Uni Columbia University wurden kurzfristig alle Lehrveranstaltung nur virtuell abgehalten. So sollte die Lage entschärft werden. Grund dafür waren großflächige Proteste an der Columbia am Dienstag, bei denen mehr als 100 Protestierende festgenommen wurden. Bereits einen Tag zuvor mussten an der Universität Yale 47 Demonstrantinnen und Demonstranten in Polizeigewahrsam.

Sie waren Aufforderungen, sich zu entfernen, nicht nachgekommen. "Die Universität hat die Entscheidung getroffen, die Personen, die den Platz nicht verlassen wollten, mit Rücksicht auf die Sicherheit der gesamten Yale-Gemeinschaft festzunehmen", erklärte die Universität. Proteste fanden auch am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der University of Michigan statt.

"Einschüchterndes und belästigendes Verhalten"

Die Entscheidung, auf Online-Betrieb umzustellen, begründete Columbia-Präsidentin Nemat Shafik in einem offenen Brief mit zu vielen Fällen von "einschüchterndem und belästigendem Verhalten" auf dem Campus.

"Antisemitische Äußerungen, wie auch andere Äußerungen, mit denen Menschen verletzt und verängstigt werden sollen, sind inakzeptabel und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen", fuhr sie fort. Die Umstellung auf den Online-Lehrbetrieb diene der Deeskalation und solle "uns allen die Möglichkeit geben, über die nächsten Schritte nachzudenken".

Sicherheit jüdischer Studenten kann nicht garantiert werden

In der vergangenen Woche hatten massive pro-palästinensische Proteste begonnen, bei denen die Universität aufgefordert wurde, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben. Mehr als hundert Protestteilnehmer wurden festgenommen, nachdem die Universität am Donnerstag die Polizei auf den Campus gerufen hatte. Daraufhin schienen sich die Spannungen weiter zu verschärfen – am Wochenende war die Beteiligung noch größer.

Vor dem Beginn des jüdischen Pessach-Festes am Montagabend hatte der Rabbiner einer jüdischen Studentenorganisation an der Columbia University jüdischen Studierenden empfohlen, angesichts der Lage auf dem Campus lieber zu Hause zu bleiben. Die jüngsten Ereignisse hätten "deutlich gemacht", dass die öffentlichen Sicherheitsdienste der Universität sowie die New Yorker Polizei "die Sicherheit jüdischer Studenten nicht garantieren können", erklärte Rabbi Elie Buechler laut dem Sender CNN in einem Schreiben an etwa 300 Studenten.

Biden kritisiert "antisemitische Proteste"

US-Präsident Biden verurteilte am Montag erneut "die antisemitischen Proteste". Er verurteilte "auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist", sagte er vor Journalisten, ohne dies weiter auszuführen. Bereits am Vortag hatte Biden nach antisemitischen Vorfällen im Zuge der Proteste den "unverhohlenen Antisemitismus" an US-Hochschulen als "verwerflich und gefährlich" kritisiert. Dieser habe "absolut keinen Platz auf dem Universitätsgelände oder irgendwo in unserem Land", sagte er.

Seit dem beispiellosen Hamas-Angriff auf Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen zeigt sich an US-Eliteuniversitäten eine tiefe Spaltung. Studenten, Professoren und die Verwaltung liefern sich untereinander erbitterte Auseinandersetzungen, die sich auch auf Onlinenetzwerke ausgeweitet haben. Dabei geht es um Vorwürfe des Antisemitismus, der Islamophobie und der Bedrohung der Meinungsfreiheit.

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