Gar nicht fesselnd: Aus für Fake-Erbin bei TV-Show

Als "Anna Delvey" narrte sie von 2013 bis 2017 die New Yorker High Society. Mit ihrem eloquenten, stilsicheren Auftreten und der Behauptung, sie sei eine deutsche Millionenerbin, erschlich sie sich das Vertrauen von Hotels, Banken, Geschäftsleuten und gutgläubigen Freunden – und brachte diese um mehrere Millionen Dollar.

Netflix machte sie berühmt

2017 brach das Lügengebäude zusammen und die gebürtige Russin Anna Sorokin (33), so ihr richtiger Name, wurde 2019 zu vier Jahren Haft verurteilt. Eine Netflix-Serie („Inventing Anna“) machte sie 2022 schlagartig weltberühmt. Seit ihrer Haftentlassung 2023 droht ihr die Abschiebung aus den USA.

Neuer Tiefpunkt der Popkultur

Trotzdem wurde sie zur aktuellen Staffel der US-Version von "Dancing Stars" ("Dancing with the Stars") eigeladen, soll dafür angeblich mehrere hunderttausend Dollar kassiert haben. "Die Popkultur ist auf einen neuen Tiefpunkt gesunken", schrieb die New York Post dazu im September.

Fußfessel war der eigentliche Star

Um bei der Show in Los Angeles teilnehmen zu dürfen brauchte sie eine Ausnahmegenehmigung der Einwanderungsbehörde ICE. Denn eigentlich steht sie unter der Auflage, New York nicht zu verlassen, mit Fußfesseln unter Hausarrest. "Seien wir uns ehrlich: Die Fußfessel ist der eigentliche Star der Show", kommentierte ihr Show-Tanzpartner Ezra Sosa die Situation.

Respektlos und unsympathisch

Sie erwies sich jedoch weder als besonders talentierte Tänzerin noch als besonders sympathisch. Bereits in der zweiten Folge wurde sie nun vom Publikum rausgewählt. Auf die Frage, was sie von dieser Erfahrung mitnehmen werde, antwortete sie schlicht: "Nichts", was viele Fans der Show als "respektlos" empfanden.

Bleibt nur noch die Frage, wie Sorokin der drohenden Abschiebung nach Deutschland, wohin sie mit ihrer Familie 2007 ausgewandert war (aber nur vier Jahre dort lebte), entgehen will.