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Ort stinkt dauernd nach Milch – Bewohner verzweifeln

Im slowenischen Petrovče leiden die Bewohner seit Jahren unter einem bizarren Problem. Ihre gesamter Ort stinkt nach saurer Milch.

Roman Palman
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In Petrovče steigt ein beißender Geruch aus der Kanalisation auf. (Symbolbild)
In Petrovče steigt ein beißender Geruch aus der Kanalisation auf. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Keine 50 Kilometer vom Kärntner Bleiburg entfernt stinkt es in Slowenien zum Himmel. Seit Jahren müffelt es in der Gemeinde Petrovče auf halbem Weg zwischen Ljubljana und Maribor extrem. Aus der Kanalisation des Ortes steigt laut "Kleine Zeitung" Jahr und Tag ein beißender Geruch nach saurer Milch auf.

Die Situation ist mittlerweile sogar so schlimm, dass sämtliche Veranstaltungen im Freien abgesagt werden mussten und keine weiteren geplant sind. Die Bewohner ringen nicht nur nach (frischer) Luft, sie sind – verständlicherweise – auch schon stinksauer.

Ortschef so stinksauer wie die Milch

Bürgermeister Janko Kos teilte kürzlich bei einer Pressekonferenz gegen den vermeintlichen Verursacher kräftig aus. Eine  Molkerei in der Nähe würde mit ihren Abwassermengen die lokale Kläranlange überlasten und sogar beschädigen. "Jeder Mensch hat das Recht, in einer sauberen Umwelt zu leben, deshalb müsste die Molkerei auch endlich ihre Verantwortung gegenüber den Auswirkungen auf ihre Umwelt übernehmen", donnerte der Ortschef.

Im beschaulichen slowenische Örtchen Petrovče gibt es für Besucher nicht viel zu sehen, wohl aber zu riechen.
Im beschaulichen slowenische Örtchen Petrovče gibt es für Besucher nicht viel zu sehen, wohl aber zu riechen.
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Molkerei sieht keine Schuld bei sich

Der Betrieb weist aber in einer Stellungnahme gegenüber der slowenischen Nachrichtenagentur STA alle Schuld von sich. Man habe die erlaubte Abwassermenge nicht über-, sondern im vergangenen Jahr sogar um 40 Prozent unterschritten. Deshalb sei eine Überlastung der Kläranlage durch die Molkerei gar nicht möglich.

Nur zwei Mal habe man 2021 die erlaubte Tagesmenge überschritten, in Zukunft solle das überhaupt nicht mehr vorkommen. Das Unternehmen will nämlich noch bis Herbst eine halbe Million Euro in weitere Abwasserfilter-Anlagen investieren. Eine effiziente Reinigung liege auch im wirtschaftlichen Interesse des Betriebs, heißt es.

Verzweiflung führt zu irren Ideen

Die verzweifelten Bewohner ringen derweil weiter um eine Möglichkeit zum Durchatmen. So sei laut "Kleine Zeitung" sogar die Idee, sämtliche Gullys zu verschließen und ausschließlich an Regentagen zu öffnen, durchgespielt worden. Dieser Vorschlag wurde aber mit Verweis auf die Nicht-Machbarkeit von den Behörden abgeschmettert.

Jetzt soll sich eine Bürgerinitiative dem Problem widmen. Bis dieses gelöst wird, müssen die Leidtragenden der Geruchsbelästigung auf Wind und Regen für ein bisschen Erleichterung hoffen.

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