Tragödie auf Mallorca
Gäste aßen zu Abend, dann stürzte Ballermann-Club ein
Ein Restaurant am Ballermann stürzte wie ein Kartenhaus ein – nur viel lauter. Augenzeugen berichten von den schrecklichen Szenen.
Eine der beliebtesten Partymeilen Spaniens wurde binnen Sekunden zum Ort des Schreckens: Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann gab es mindestens vier Tote – gebangt wird zudem um das Leben von vielen Verletzten. Augenzeugen berichten von den Szenen, die sich in Playa de Palma abspielten.
Gebäude erst kürzlich renoviert
Das Gebäude des Medusa Beach Club stürzte gegen 20.30 Uhr ein. Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Straße Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. "Es hörte sich wie eine Bombe an", erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung "Última Hora". Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst "vor ein paar Jahren" renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.
Eine Augenzeugin berichtete der "Mallorca Zeitung", dass das oberste Stockwerk des Medusa Beach Club eingestürzt sei. Sukzessive seien die weiteren Stockwerke heruntergekracht. Mehrere Gäste seien unter den Trümmern begraben worden. Ihre Freundin habe versucht, eine Person wiederzubeleben, allerdings ohne Erfolg.
Bis zum Keller eingebrochen
Der erste Stock sei beim Einsturz sofort bis zum Keller eingebrochen, wo auch sehr viele Gäste zu Abend gegessen hätten, berichteten "El País" und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass die Überlastung des ersten Stockwerks eine mögliche Ursache für den Einsturz sei, sagte Feuerwehrchef García.
Touristen aus Nordrhein-Westfalen erzählten gegenüber der "Mallorca Zeitung", sie hätten einen jungen Mann beobachtet, der von Rettungskräften behandelt wurde. Es sei nichts mehr für ihn zu machen gewesen. Der Mann soll ungefähr 24 Jahre alt gewesen sein. Etwa 15 Minuten später seien seine Mutter und Tante am Unfallort eingetroffen. Darüber hinaus hätten sie viele Verletzte gesehen, darunter auch einige aus Deutschland.