Hongkong
Fußballfans verweigern Hymne – Polizei nimmt sie fest
In Hongkong wurden drei Fußballfans festgenommen, weil sie bei einem Länderspiel während der chinesischen Nationalhymne sitzengeblieben sind.
In Hongkong wurden drei Fußballfans, zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 18 und 31 Jahren, bei einem WM-Qualifikationsspiel gegen den Iran festgenommen. Grund dafür war, dass sie während des Abspielens der chinesischen Nationalhymne "dem Spielfeld den Rücken gekehrt hatten und nicht aufgestanden waren", teilte die Polizei Honkongs am Freitag mit. Es heißt, dass jeder, der die chinesische Hymne "öffentlich und absichtlich" beleidige, eine Straftat begehen würde.
Hongkongs hohe Strafen
In China ist Hongkong eine Sonderverwaltungsregion und tritt aber in einige internationalen Sportarten unter eigenem Namen an. In den 2010er Jahren, die als politisch turbulent galten, war die Nationalmannschaft Hongkong als Vertreter des Bürgerstolzes in der Sonderverwaltungszone.
Zu dieser Zeit wurde in Hongkong die chinesische Nationalhymne regelmäßig ausgebuht. 2020 wurde ein lokales Gesetz beschlossen, dass die Beleidigung der Hymne als Straftat sieht. Den drei Fußballfans droht im Falle einer Verurteilung laut dem Gesetz eine bis zu drei Jahre langer Haftstrafe und eine Geldstrafe von 50.000 Hongkong-Dollar (umgerechnet 5.800 Euro).