Wien

Praterateliers werden für 15 Millionen Euro saniert

Pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum ist eine Rundum-Sanierung der Ateliers in Aussicht. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.

Heute Redaktion
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (2.v.li.) setzte gemeinsam mit Wolfgang Gleissner (Geschäftsführer Bundesimmobiliengesellschaft, re.) und Martin Selmayr (Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, re.) den Startschuss zur Sanierung der Praterateliers. Die Führung übernahm Marie-Theres Richter vom Architekturbüro Palme.
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (2.v.li.) setzte gemeinsam mit Wolfgang Gleissner (Geschäftsführer Bundesimmobiliengesellschaft, re.) und Martin Selmayr (Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, re.) den Startschuss zur Sanierung der Praterateliers. Die Führung übernahm Marie-Theres Richter vom Architekturbüro Palme.
Helmut Graf

Zwischen der Trabrennbahn Krieau und dem Ernst-Happel-Stadion liegen die Wiener Praterateliers. Sie sind die einzigen verbliebenen Ausstellungspavillons der Weltausstellung im Jahr 1873 - und feiern somit heuer ihr 150-jähriges Jubiläum. Heute zählen Nord- und Südgebäude zu den einzigen erhaltenen Bauten der damals errichteten Anlagen. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde das 25.000 Quadratmeter umfassende Gelände von Künstlern genutzt. Derzeit sind in den beiden Gebäuden 23 Ateliers untergebracht.

Verbindung von Baukultur und Denkmalschutz

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer setzte nun gemeinsam mit Wolfgang Gleissner (Geschäftsführer Bundesimmobiliengesellschaft) und Martin Selmayr (Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich) den Startschuss zur Sanierung der Praterateliers. Marie-Theres Richter vom Architekturbüro Palme führt durch die Baustelle. Ziel der Sanierung sei es – neben den notwendigen baulichen Verbesserungen – "gelebte Baukultur mit umweltbewusstem Denkmalschutz zu verbinden". Die Ateliergebäude bleiben als Arbeitsräumlichkeiten für bildende Künstler erhalten, werden aber durch einen vielseitig einsetzbaren Multifunktionsraum und Projektateliers ergänzt.

1/12
Gehe zur Galerie
    Die Praterateliers in unmittelbarer Nähe des Wiener Ernst-Happel-Stadions werden saniert.
    Die Praterateliers in unmittelbarer Nähe des Wiener Ernst-Happel-Stadions werden saniert.
    Helmut Graf

    Kulturstaatssekretärin Mayer: "Starkes Signal"

    "Der heutige Tag ist ein Grund zu großer Freude", so Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. "Diese außergewöhnlichen Ateliers im Besitz der Republik werden nun endlich der dringend notwendigen Sanierung unterzogen. Die zeitgenössischen Künstlern, denen sie zur Verfügung gestellt werden, erhalten damit optimale Arbeitsräumlichkeiten. Mit Bereichen für flexible Nutzungskonzepte werden die Praterateliers darüber hinaus zu einer zeitgemäßen Kulturinstitution; ein starkes Signal für den Kulturstandort Österreich."

    Die Arbeit an geschichtsträchtigen Gebäuden wie diesen sei immer eine besonders schöne Herausforderung, betont Architektin Richter und erklärt: "Mit behutsamen Eingriffen werden die beiden Pavillons sowohl thermisch als auch funktional im Sinne des Denkmalschutzes zeitgemäß revitalisiert. Die Architektur hält sich bewusst im Hintergrund, um die historische Atmosphäre dieser einzigartigen Bauwerke hervorzuheben und der dort geschaffenen Kunst ihren Raum zu geben."

    Barrierefreie Zugänge und PV-Anlage am Dach

    "Es wird großes Augenmerk auf die Erhaltung des historischen Bestands und auf die Wahrung des Gesamtensembles gelegt. Ziel ist es durch einen sensiblen Umgang mit den beiden denkmalgeschützten Gebäuden den ursprünglichen Charakter der Pavillons zu betonen und die Gebäude in die Zukunft zu führen. Dazu zählt auch die energetische Optimierung in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt", so Geschäftsführer der BIG Wolfgang Gleissner. Die gesamte Gebäudehülle werde saniert und instandgesetzt, es werden barrierefreie Zugänge geschaffen und eine PV-Anlage am Dach des Nordpavillons soll künftig für Strom sorgen.

    Für EU-Botschafter Martin Selmayr sind die Ateliers eine "Brücke zwischen den Zeiten: "Sie zeugen von der Weltausstellung, sind heute ein pulsierender Ort des Austausches der Kunst- und Kulturszene und öffnen den Weg in eine Zukunft, in der Kunst, Design und Klimaschutz miteinander in harmonischer Verbindung stehen." Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 15 Millionen Euro, wovon etwa zwei Drittel aus EU-Mitteln kofinanziert werden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.