Im VKI-Test durchgefallen
Fünffacher Preis – so teuer und gut ist unser Reis
Österreichischer Reis ist teuer, dafür frei von Arsen. Dennoch fällt ein heimisches Produkt aufgrund von Gesundheitsgefährdung im VKI-Test durch.
In Reis werden immer wieder Schwermetalle wie Arsen oder Cadmium nachgewiesen. Während ersteres als krebserregend gilt und auf Dauer zu Herz- sowie Atemwegserkrankungen führen kann, kommt es bei einer Cadmiumvergiftung zu Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen.
In Lebensmittel können die giftigen Stoffe über den Boden gelangen, aber auch über das zur Bewässerung verwendete Wasser. Dies war auch im jüngsten VKI-Test in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Steiermark der Fall. Die ausführlichen Test-Ergebnisse werden in der Juli-Ausgabe des "Konsument" veröffentlicht.
Reis immer waschen
Insgesamt 23 Reisprodukte - darunter erstmals 6 Erzeugnisse aus österreichischer Landwirtschaft - wurden genau unter die Lupe genommen. Dabei stieß der VKI in allen Proben aus Nassreis-Anbau auf Arsen, wenn auch meist in sehr geringen Mengen. Zudem wurden in mehreren Proben geringe Mengen Cadmium gefunden.
„Generell raten wir aber dazu, Reis vor der Verarbeitung gründlich zu waschen.“
"Von den Schwermetallmengen, die in den aktuell getesteten Reisproben gefunden wurden, geht in der Regel keine akute Gesundheitsgefährdung aus", betont VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger. "Generell raten wir aber dazu, Reis vor der Verarbeitung gründlich zu waschen. Der Test hat gezeigt, dass österreichischer Trocken-Reis generell weniger Schadstoffe und vor allem kein Arsen enthält. Bioprodukte konnten in diesem Bereich gleichfalls gute Ergebnisse vorweisen."
Gesundheitsschädlich
Lediglich in den 6 österreichischen Trockenreis-Produkten war kein Arsen nachweisbar. Dennoch ist das Ergebnis erfreulich: Insgesamt konnten 14 "sehr gut" 4 "gut" und 3 "durchschnittlich" vergeben werden. Auf dem 2. und 3. Platz landeten dabei Erzeugnisse aus Österreich.
Doch nicht alle heimischen Produkte sind top. Der "Langkorn Beilagenreis" von So-Fröhlich (aus Österreich) wurde aufgrund von hohen Pestizidrückständen mit "nicht zufriedenstellend" bewertet. Pestizide können unter anderem Krebs, Fruchtbarkeits- und Erbgutschäden auslösen.
Diese Lebensmittel führen besonders oft zu Vergiftungen
Der "Spitzen Langkornreis" von Oryza aus Deutschland erhielt wegen der Rückstände eines Begasungsmittels ein "weniger zufriedenstellend".
Große Preisunterschiede
Auffällig ist jedoch, die Produkte aus Österreich zählen mit Abstand zu den teuersten im Test. Hauptgrund dafür ist, dass im Trockenanbau sowohl der Anbau als auch die Verarbeitung mit sehr viel manueller Arbeit (u.a. Unkrautentfernung) verbunden ist. Die Erträge pro Hektar fallen zudem deutlich geringer aus als im intensiven Nassreis-Anbau. Die getesteten Trockenreis-Produkte schlagen deshalb mit einem Durchschnittspreis von rund 14,90 Euro pro Kilo zu Buche, während die getesteten Nassreis-Produkte mit gut 2,80 Euro pro Kilogramm nur einen Bruchteil davon kosten.
Auf den Punkt gebracht
- Österreichischer Reis ist teuer, aber frei von Arsen, während im VKI-Test ein heimisches Produkt aufgrund von Gesundheitsgefährdung durchfiel
- In allen Proben aus Nassreis-Anbau wurde Arsen nachgewiesen, jedoch in geringen Mengen
- Trockenreis aus Österreich enthält generell weniger Schadstoffe und kein Arsen, erhielt im Test gute Bewertungen, ist jedoch teurer als Nassreis-Produkte