Kultur
Fünf Künstler leben 14 Tage in Mini-Box
Manchen war die Quarantäne nicht genug: Für eine Kunstinstallation ziehen fünf Künstler ab 1. August in Mini-Glasboxen und können beobachtet werden.
Platzangst ist hier fehl am Platz: In Litschau im Waldviertel ist das Experiment "Bitte nicht berühren" der Theatergruppe "kollekTief" das Highlight des Festivals "Hin & Weg". Denn von 1. bis 16. August sind dort die Künstler Alina Schaller, Anna Marboe, AntoN Widauer, Felix Kammerer und Tilmann Tuppy zu sehen. Und das rund um die Uhr.
Die fünf Kunstschaffenden ziehen nämlich jeder in eine eigene Box. Dort leben, schlafen, essen und arbeiten sie, können einander beobachten und auch rund um die Uhr von Besuchern des Theaterfestivals beobachtet werden. Nur für einen WC-Besuch dürfen sie die Box verlassen. Der Kontakt zur Außenwelt ist ansonsten abgeschnitten. Eine Glasscheibe bietet Einblick in den engen Lebensraum der Isolierten.
Neue Realität
"Wir hatten diesen Sommer für das Festival ein Stück geplant, das von sehr viel Nähe lebt", erzählt Reinhardt-Seminar-Student AntoN Widauer. "Covid-19 betrifft alle Menschen gleich. Das Stück zeigt sehr überspitzt das neue Leben und ist ein Versuch, uns der Komplexität des Themas anzunähern. Wir zeigen die neue Realität ins Extrem getrieben", ergänzt Alina Schaller, die zuletzt in "Vorstadtweibe" zu sehen war.
Das neue Zuhause der Künstler ist 14 Quadratmeter klein und mit Bett, Tisch und Sessel eingerichtet. Essen wird ihnen in die Boxen gebracht. Die Isolierten können noch persönliche Dinge mitbringen. Smartphones und Computer sind jedoch tabu …