Unfall "am Felsen"
Fritzl stürzt im Häf’n, bekommt jetzt Zelle mit Dusche
Für den "Inzest-Vater" wird nun eine Einzelzelle mit Dusche gesucht. Bei einem Weg in die Ambulanz wurde es blutig, berichtet Anwältin Astrid Wagner.
Dienstagvormittag traf Star-Anwältin Astrid Wagner ihren wohl bekanntesten Mandaten Josef Fritzl in der Justizanstalt Krems-Stein. Der Inzest-Straftäter sitzt dort mittlerweile im Normalvollzug ein, schlurfte in blauem, kurzärmligen Jeanshemd und in grauer Hose in den Besuchsraum. "Ich bin erleichtert, er hat sich gut eingelebt. Er versteht sich gut mit den Mitinsassen. So leicht ist in diesem Alter eine Umstellung nicht mehr, er ist gut beeinander", berichtet Wagner. Fritzl musste zuerst aber einmal eine Stunde auf seine Anwältin warten. "Verkehrsbedingt bin ich leider zu spät gekommen", berichtet die Verteidigerin.
Insassen kommen zum Plaudern
Im Normalvollzug sitzt Fritzl nun in einer Einzelzelle, die Türen sind tagsüber offen, eigene Dusche hat er keine. "Die anderen Insassen sind viel jünger als er, so zwischen 30 und 50 Jahre." Die Männer sitzen unter anderem wegen Raub und Vergewaltigung ein, Fritzl wurde bisher angeblich nicht angefeindet. "Sie kommen zum Plaudern auf einen Kaffee zu ihm, haben Respekt vor dem älteren Herren."
Fritzl bekommt Zelle mit Dusche
So wie es aussieht, dürfte Fritzl noch längere Zeit "am Felsen" in Stein bleiben. Eine Verlegung ist derzeit kein Thema. Fritzl soll in Stein aber eine Einzelzelle mit Dusche bekommen – auch um das Verletzungsrisiko für den greisen Keller-Vater zu minimieren. Derzeit müssen die Insassen in einen anderen Trakt duschen gehen. Die Brausen in Fritzls Zellentrakt werden gerade saniert. Jeder Weg birgt ein Risiko für den dementen Sträfling – erst vor kurzem hatte Fritzl am 5. Juni einen schmerzhaften Unfall am Weg in die Häf’n-Ambulanz.
Schmerzhafter Sturz im Häf’n
"Er hat sich am Weg dorthin verletzt. Er ist am Gang zusammengebrochen und gestürzt", berichtet Anwältin Wagner. Fritzl trug blaue Flecken davon, musste zum Röntgen. In der Krankenstation wollte er nicht aufgenommen werden, ging auf eigenen Wunsch wieder zurück in seine Zelle. "Er hat gesagt, in seiner Zelle fühlt er sich wohler."
Niemand will Fritzl im Haus
Der Inzest-Straftäter hat die Hoffnung auf Freiheit noch nicht aufgegeben, würde gerne im Grünen spazieren gehen. "Es ist durchaus wahrscheinlich, dass er rauskommt", meint Wagner. Doch dafür bräuchte Fritzl einen Heimplatz mit Pflege – und aufnehmen will ihn natürlich niemand.