Gemeinde muss reagieren

Friedhofstoilette mutiert zum "aufgeilenden Sextreff"

Kein stilles Örtchen: Die Toilette des Teufenthaler Friedhofs wird von Pärchen für Sex genutzt. Darum trifft die Gemeinde jetzt Maßnahmen.

20 Minuten
Friedhofstoilette mutiert zum "aufgeilenden Sextreff"
Das stille Örtchen mutierte zum Sex-Treff. (Symbolbild)
Getty Images

Auf einem Friedhof geht es normal still und andächtig zu, auf dem örtlichen Häusl umso mehr. Eigentlich. Auf der Toilette an der letzten Ruhestätte der Bewohner Teufenthals im Schweizer Kanton Aargau ging es in diesem Sommer unsittlich lebhaft zu.

Offenbar haben lüsterne Pärchen das WC für sich als Sex-Refugium entdeckt. Auf das lassen zumindest die gefundenen Gegenstände rückschließen. "Das Putzpersonal fand nämlich unter anderem Unterhosen, Slips, Kondomverpackungen und Gleitgel auf dem Boden", wie der Gemeinde-Ammann von Teufenthal, Niklaus Boss, zu "20 Minuten" sagt.

Gegenüber dem "Zofinger Tagblatt", das zuerst über die Missstände berichtete, findet er klare Worte: "Die Toilette wurde als aufgeilender Sextreff genutzt."

"Vermutlich ein Fetisch"

Unklar ist, warum ausgerechnet der Friedhof für das Vergnügen ausgesucht und ob er nur von einem Paar oder von mehreren genutzt wurde.

Boss sagt: "Vermutlich ein Fetisch, dass man dort praktiziert, wo es am unsittlichsten ist." Dennoch: "Es geht mich nichts an, wo sich die Paare vergnügen, aber das Friedhof-WC ist der falsche Ort."

Drastische Maßnahme

Beim Fall Teufenthal zeigt sich, was ein Fehlverhalten von wenigen Personen für Auswirkungen haben kann. Ab 2025 wird die Toilette nur noch während Begräbnissen geöffnet.

"Ein kleiner Teil der Gesellschaft diktiert mit seinem Vorgehen die Regeln für alle", bedauert Boss den Schritt. Eine andere Möglichkeit sehe er aber nicht: "Eine Videoüberwachung des Friedhofs wäre viel zu aufwendig und teuer".

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