Großer Fauxpas

Fremde Brüste: TV-Kanal zeigt Fake-Foto von Politikerin

Das manipulierte Foto der australischen Abgeordneten Georgie Purcell sorgt für Wirbel. Die Politikerin lässt der Fauxpas alles andere als kalt.

20 Minuten
Fremde Brüste: TV-Kanal zeigt Fake-Foto von Politikerin
Das ist das Originalfoto der australischen Abgeordneten Georgie Purcell.
X/Georgie Purcell

Das bearbeitete Foto einer Politikerin hat einem australischen Nachrichtensender den Vorwurf des Sexismus eingebracht. Der Fernsehsender 9News Melbourne, der zur australischen Sendergruppe Nine Network gehört, entschuldigte sich zuletzt dafür, ein retuschiertes Foto von Georgie Purcell, Mitglied im Oberhaus des Bundesstaates Victoria, verbreitet zu haben. Offenbar hatte die Regionalpolitikerin durch die Bearbeitung des Fotos sexyer wirken sollen.

Purcell selbst stellte in Online-Netzwerken die ursprüngliche und die bearbeitete Version des Fotos gegeneinander. De facto trug sie ein weisses ärmelloses Sommerkleid, in der bearbeiteten Fassung wurde daraus aber ein bauchfreies Top mit passendem Rock gemacht. Ein eingefügter grauer Schatten lässt Purcells Brüste größer wirken.

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    Das Originalfoto unterscheidet sich vom bearbeiteten Bild dann doch etwas mehr.
    Das Originalfoto unterscheidet sich vom bearbeiteten Bild dann doch etwas mehr.
    X/Georgie Purcell

    "Man beachte die vergrößerten Brüste und dass das Outfit freizügiger gemacht wurde. Kann sich jemand vorstellen, dass das einem männlichen Abgeordneten passieren könnte?", echauffierte sich Purcell, die der Tierschutzpartei Animal Justice Party angehört.

    Photoshop soll an allem schuld sein

    Der Chef von 9News Melbourne, Hugh Nailon, führte den Fauxpas auf ein technisches Problem zurück. Beim Zuschneiden des ursprünglichen Fotos in der Bildbearbeitungssoftware Photoshop habe "die Automatisierung von Photoshop ein Bild geschaffen, das nicht mit dem Original übereinstimmte". "Das entsprach nicht unseren hohen redaktionellen Standards und dafür entschuldigen wir uns bei Frau Purcell uneingeschränkt", fügte der Senderchef hinzu.

    Das Softwareunternehmen widersprach der Darstellung, dass sein Photoshop-Programm an der Bildmanipulation schuld sei. "Jede Änderung an dem Bild hätte die Beteiligung und Zustimmung eines Menschen erfordert", zitierten australische Medien einen Adobe-Sprecher.

    Purcell sagte dem australischen Sender, der Vorfall lasse sie nicht kalt und solche Bildmanipulationen "könnten andere Frauen noch mehr beeinträchtigen und sollten nie wieder vorkommen". "Solche Dinge würden männlichen Kollegen niemals passieren", betonte Purcell.

    Auch Victorias Premierministerin Jacinta Allan kritisierte das Fake-Foto. "Das ist keine Art, irgendeine Frau darzustellen, erst recht keine Frau in einem öffentlichen Amt", sagte die Regierungschefin vor Journalisten. "Wir sollten an die Botschaft denken, die dies insbesondere an junge Frauen aussendet."

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