Nachbar zeigte Courage

Frauen terrorisiert! Gemeindebau-Mieter ging dazwischen

Immer wieder kommt es im Gemeindebau in der Oberen Augartenstraße 12-14 zu aggressiven Zwischenfällen mit einem Mieter. Herr R. ging nun dazwischen.

Frauen terrorisiert! Gemeindebau-Mieter ging dazwischen
Herr R. ging dazwischen, als er merkte, dass eine junge Mieterin bedroht wurde
Sabine Hertel

Schon seit längerem scheint es im Gemeindebau in der Oberen Augartenstraße 12-15 in der Wien-Leopoldstadt immer wieder heftige Probleme mit einem Mieter zu geben. Dieser greife laut einem Bewohner, Herrn R. (51), immer wieder Frauen und Mädchen an, die dort wohnhaft sind.

Außerdem habe er eine psychische Erkrankung. Von Beschimpfungen bis zu Handgreiflichkeiten sei schon alles dabei gewesen. Als es nun wieder einmal zu einem Zwischenfall kam, griff Herr R. ein.

Ich konnte mich wehren, habe aber eine Prellung an der Rippe, am Nacken hat er mich auch erwischt
Herr R.
Gemeindebau-Mieter

Am 20.10.2024 kam es erneut zu einem Zwischenfall mit dem Mann, wie die Polizei bestätigt. "Ich habe gehört, wie eine Frau um Hilfe geschrien hat, da bin ich rausgegangen und habe nachgesehen", erinnert sich Herr R. Sofort erkannte er einen seiner Nachbarn, welcher eine junge Frau beleidigte und auch handgreiflich wurde. "Ich bin dann dazwischen gegangen und habe sozusagen die Wut des Mannes abbekommen", sagt der 51-Jährige im Gespräch mit "Heute".

"Wie er mich gesehen hat, ist er weggelaufen, kam dann aber wieder. Ich habe ihn gebeten, Abstand zu halten, was er nicht getan hat." sagt er. Es kam zu einer Schlägerei zwischen den beiden Männern, Herr R. trug einige Prellungen davon. "Ich konnte mich wehren, habe aber eine Prellung an der Rippe, am Nacken hat er mich auch erwischt" erklärt er. Die junge Frau hatte zu dem Zeitpunkt bereits die Polizei gerufen, der Angreifer wurde schließlich von Beamten abgeführt. Das sei laut Herrn R. bereits öfter vorgekommen.

"Die Frauen erzählen mir, dass sie Angst haben, vor die Tür zu gehen. Er ist einfach höchst aggressiv. Ich möchte nicht, dass da mal etwas Schlimmeres passiert", sorgt sich der Wiener. "Wir hoffen alle, dass er jetzt eine Zeit wegbleibt und etwas Ruhe einkehrt."

In diesem Gemeindebau wohnen sowohl Herr R. als auch der Angreifer und die junge Dame
In diesem Gemeindebau wohnen sowohl Herr R. als auch der Angreifer und die junge Dame
Sabine Hertel

Aufkündigung des Mietverhältnisses wird geprüft

Auf "Heute" Anfrage erklärt eine Sprecherin von Wiener Wohnen, dass der aggressive Herr auch ihnen bereits bekannt sei. Der Nachbarschaftsservice wohnpartner sei bereits informiert und auch die Erwachsenenvertretung des Mieters sei wiederholt kontaktiert worden. Bisher sei jedoch keine Besserung eingetreten. Sowohl Herr R. als auch Wiener Wohnen berichten von einer Unterschriftenliste, die den Auszug des Herren bewirken soll. "Deshalb prüfen unsere Jurist*innen aktuell die Möglichkeit einer gerichtlichen Aufkündigung des Mietverhältnisses, die Letztentscheidung trifft dann das unabhängige Bezirksgericht." erklärt sie. Dieser Prozess könne jedoch mehrere Wochen bis Monate dauern.

"Wiener Wohnen ist sehr bemüht, allen MieterInnen ein angenehmes Leben in ihrer Nachbarschaft zu ermöglichen. Gleichzeitig trägt man als soziale Hausverwaltung auch eine besondere Verantwortung gegenüber Benachteiligten bzw. Kranken in der Gesellschaft, wir haben daher mit Bedacht zu handeln. Freilich darf diese Rücksicht nicht auf Kosten des harmonischen sozialen Miteinanders im Gemeindebau gehen. Deshalb hoffen auch wir, dass es bald zu einer für die Nachbarschaft befriedigenden Lösung des Problems kommt." erklärt die Sprecherin abschließend.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Gemeindebau in der Oberen Augartenstraße 12-14 kommt es immer wieder zu aggressiven Zwischenfällen mit einem Mieter, der Frauen und Mädchen belästigt und eine psychische Erkrankung hat
    • Nach einem erneuten Vorfall, bei dem Herr R.eingriff und verletzt wurde, wird nun eine gerichtliche Aufkündigung des Mietverhältnisses geprüft, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten
    JS
    Akt.