Österreich

Frau warnte vor der Flut – "Feuerwehr lachte mich aus"

Wütende Wassermassen hinterließen in Hallein (Sbg.) eine Spur der Verwüstung. Opfer Caroline H. nahm die Warnungen ernst – viele andere nicht genug.

Christian Tomsits
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    Land unter – die Innenstadt stand unter Wasser.
    Land unter – die Innenstadt stand unter Wasser.
    privat

    Nach den massiven Regenfluten am Samstagabend schwoll der Kothbach in Hallein (Sbg.) zu einem reißenden Fluss an und wälzte sich verheerend durch das Stadtzentrum. Das schlammige Wasser schoss durch die engen Gassen der Altstadt und verwüstete Wohnungen und Geschäfte. Unter den zahlreichen Opfern des historischen Hochwassers ist auch Caroline Hubble. "Ich verfolgte den Wetterbericht und alle Warnungen ganz genau und ahnte schon am Samstagvormittag, was auf uns zukommen würde", so die 57-Jährige.

    Feuerwehr hatte nicht genug Sandsäcke

    Deshalb ging die Unternehmerin am Samstag um 12.30 Uhr zur Stadt-Feuerwehr und bat um Sandsäcke, mit denen sie das Buchgeschäft ihrer Tochter Jaqueline Brabec am Bayrhamerplatz abdichten könne. "Doch ein Feuerwehrmann belächelte mich nur, meinte ich übertreibe und er hätte gar nicht genug Sandsäcke..." Nur zehn (!) Stück gab er der Frau schlussendlich – die Säcke mussten zuerst noch abgefüllt werden. "Damit sicherten wir dann unseren Eingang, doch das Wasser drang in der Nacht trotzdem ins Geschäft ein – bis in den zweiten Verkaufsraum. Jetzt ist alles voller Schlamm", so die Betroffene zu "Heute".

    Leute lachten über Vorsichtsmaßnahme

    "Alle hier wissen, wie schnell der Kothbach zum Problem werden kann. Warum ist so lange nichts passiert?", fragt die Bürgerin wütend und schildert skurille Szenen. "Während wir Sandsäcke stapelten, lachten uns Leute noch aus." Aktuell sitzt der Schock über die Flutwelle bei allen tief. Die Wasserschäden sind riesig.

    Während Hubble und ihre Familie noch Glück im Unglück hatten und "nur" großen Sachschaden zu beklagen haben wurden anderen ihre Existenz weggespült. Caroline Hubble richtete auf Facebook eine Gruppe ein, wo sich bereits über 1000 Betroffene austauschen und gegenseitige Hilfe organisieren. Mit der Stadtregierung geht sie hart ins Gericht: "Man hat es unterschätzt und hätte einziges abschwächen und verhindern können."

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