"Indischer Putsch"

Frau von Trump-Vize wird zum Ziel von Rechtsextremen

J.D. Vances Ehefrau Usha gerät ins Visier von White-Supremacy-Anhängern. Einer, der gegen die Anwältin austeilt, war schon einmal Gast im Hause Trump.

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Frau von Trump-Vize wird zum Ziel von Rechtsextremen
Sie ist eine erfolgreiche Juristin – und die Ehefrau des republikanischen Vize-Kandidaten J.D. Vance. Nun wurde Usha Vance zur Zielscheibe weißer Rassisten und Trolls der extremen rechten Szene in den USA.
REUTERS/Andrew Kelly

Kaum war J.D. Vance zum Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannt worden, wurde seine Frau Usha Chilukuri Vance auch schon zur Zielscheibe weißer Rassisten und Trolls der extremen rechten Szene in den USA. In den Augen der White-Supremacy-Anhänger ist die erfolgreiche Anwältin und Tochter indischer Einwanderer ein "gefährlicher Fehler in der Politik der Verteidigung der weißen und christlichen Identität der Vereinigten Staaten".

Für die Mitglieder der rassistischen Ideologie der sogenannten "weißen Vorherrschaft" spiele es keine Rolle, dass Donald Trump seinen Vize wegen der politischen Affinität aussuchte. Oder dass Vance seine Partnerin Usha als "ideale Ehefrau" und als "Geistführerin" beschreibe und ihr dafür danke, dass sie ihm geholfen habe, sich im Leben an der Elite-Universität, an der sie sich kennengelernt haben, zurechtzufinden, schreibt das Nachrichtenportal WION.

Hass der White Supremacists

"In den USA findet direkt vor unseren Augen ein offensichtlicher indischer Putsch statt", kommentierte Stew Peters, ein ultrakonservativer Content-Creator, der durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien eine große Fangemeinde gewonnen hat. "Erwarten wir wirklich, dass dieser Typ, der eine indische Frau hat und sein Kind Vivek nennt, die weiße Identität unterstützt?", sagte Nick Fuentes, ein bekannter Youtuber mit rassistischen, frauenfeindlichen, homophoben und antisemitischen Ansichten.

Jaden McNeil, ein weiterer bekannter White-Supremacy-Aktivist, veröffentlichte ein Foto von Familie Vance mit einem sarkastischen Kommentar: "Jemand mit einer solchen Familie wird bestimmt einen harten Kampf gegen Einwanderung liefern."

Donald Trump kennt Fuentes gut

White Supremacist Nick Fuentes ist selbst mexikanischer Abstammung, doch heute spricht der 25-Jährige in seinem Podcast vom "Great Reset" – einer Verschwörungstheorie, die besagt, dass im Westen die weiße Mehrheit aufgrund der massiven Migrationsströme ersetzt wird.

Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump bejubeln Nick Fuentes, einen Anführer der America-First-Bewegung und weißen Nationalisten, als er sich seinen Weg durch die Menge bahnt, um eine Rede während der Proteste „Stop the Steal“ und „Million MAGA March“ zu halten, nachdem Joe Biden die Präsidentschaftswahlen 2020 gewonnen hat
Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump bejubeln Nick Fuentes, einen Anführer der America-First-Bewegung und weißen Nationalisten, als er sich seinen Weg durch die Menge bahnt, um eine Rede während der Proteste „Stop the Steal“ und „Million MAGA March“ zu halten, nachdem Joe Biden die Präsidentschaftswahlen 2020 gewonnen hat
REUTERS/Leah Millis

Die extremen Positionen einiger seiner Wähler ist sich der republikanische Kandidat Donald Trump wohl bewusst: Er hat etwa Fuentes zusammen mit Rapper Kanye West schon einmal in seiner Residenz in Mar-a-Lago persönlich zum Nachtessen empfangen.

Angst vor rassistischen Attacken

"Stop AAPI Hate", eine Organisation, die gegen Hassverbrechen kämpft, ist von dieser Entwicklung alarmiert. Laut "ABC News" befürchtet sie, dass Rassisten durch das Auftauchen von Kamala Harris und Usha Vance Angriffe gegen zufällig ausgewählte US-Amerikaner asiatischer Herkunft und Einwanderern durchführen.

Am letzten Tag des republikanischen Parteitags in Milwaukee hatte Trump die "Spaltung in unserer Gesellschaft" verurteilt und gefordert: "Als US-Amerikaner müssen wir uns gemeinsam erheben. Oder wir fallen auseinander". Möglicherweise haben Fuentes, Peters, McNeil und Co. bei der Rede nicht richtig aufgepasst.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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