Aus Auto gerettet
Frau saß bei Unwetter drei Tage neben toter Schwägerin
Drei Tage nach den tödlichen Unwettern haben Rettungskräfte in der schwer getroffenen Region Valencia eine Frau lebend aus einem Auto geborgen.
Die Polizei in der Gemeinde Moncada teilte auf der Plattform X ein entsprechendes Video, in dem der Präsident des Zivilschutzes Valencia, Martín Pérez, vor Mitarbeitern unter Applaus die Rettung einer Frau verkündete, die drei Tage mitten im verheerenden Unwetter in ihrem Auto gefangen war.
Die Frau soll drei Tage lang neben der Leiche ihrer Schwägerin in dem Fahrzeug in der Gemeinde Benetússer südlich der Großstadt Valencia eingeklemmt gewesen, wie die Nachrichtenagentur Europapress mit Bezug auf die Lokalzeitung "Las Provincias" berichtet. Rettungskräfte hätten ihre Schreie gehört, als sie aus einem Tunnel steckengebliebene Autos wegschleppten. Die Gerettete sei zu einer medizinischen Untersuchung gebracht worden, weitere Details waren nicht bekannt.
Schätzung zur Anzahl Vermissten
Laut einer vorläufigen Bilanz sind nach den Unwettern der vergangenen Tage 207 Menschen gestorben. Es wird erwartet, dass die Zahl in den kommenden Stunden weiter ansteigen wird, da auch am Samstagabend noch zahlreiche Menschen als vermisst gelten.
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Eine offizielle Zahl, wie viele Menschen noch in steckengebliebenen Autos oder an anderen Orten vermutet werden, gibt es nicht. Die Zeitung "El Diaro" berichtete unter Berufung auf den Zivilschutz von Valencia, es seien ursprünglich etwa 1.900 Menschen telefonisch als vermisst gemeldet worden. Dazu sagte Grande-Marlaska laut der Nachrichtenagentur Europapress: "Diese Daten wurden nicht berücksichtigt, weil sie keinen vernünftigen Kriterien entsprechen." Es wäre nicht klug, eine Zahl zu nennen.
600 dieser 1.900 als vermisst Gemeldeten seien wieder aufgefunden worden, berichtete die Zeitung weiter. Zudem könne sich die Zahl weiter reduzieren, etwa durch doppelt als vermisst gemeldete Personen. Allerdings sagte auch Verteidigungsministerin Margarita Robles, es würden noch viele Menschen in verschütteten oder von den Fluten mitgerissenen Autos vermutet.
Spanien entsendet 5.000 weitere Soldaten
Der spanische Premierminister Pedro Sánchez hat am Samstagmorgen in einer Pressekonferenz über die schweren Hochwasserschäden in der Region Valencia informiert. "Es ist eine schlimme Tragödie", erklärte er einleitend. Die Katastrophe gehöre zu den schlimmsten Hochwasser-Ereignissen Europas, betonte er.
Die spanische Regierung habe weitere 5.000 Soldaten in die betroffenen Gebiete entsandt, um bei der Bewältigung der Schäden zu helfen. "Es ist der größte Armeeeinsatz, den unser Land in Friedenszeiten je erlebt hat", sagte Sánchez. Die Maßnahmen dienen laut ihm der Unterstützung der Gemeinden und autonomen Gemeinschaften, die mit den Folgen der Katastrophe kämpfen. Sánchez wies darauf hin, dass viele Menschen noch auf Nachrichten ihrer Angehörigen warteten oder um die Toten trauerten, die das Hochwasser gefordert habe.
Abschließend hob Sánchez hervor, dass die spanische Regierung mit voller Kraft hinter den betroffenen Regionen stehe, um schnelle Hilfe zu leisten und den Wiederaufbau zu unterstützen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In der Region Valencia wurde eine Frau nach drei Tagen lebend aus einem Auto gerettet, in dem sie neben der Leiche ihrer Schwägerin eingeklemmt war
- Nach den verheerenden Unwettern sind bisher 207 Menschen gestorben, und die spanische Regierung hat 5.000 zusätzliche Soldaten entsandt, um bei der Bewältigung der Schäden zu helfen