Nach Hustenanfall
Frau platzen Eingeweide aus ihrem Körper
Als die Frau einen Hustenanfall erlitt, gab ihr Gewebe nach und ihre Eingeweide traten aus einer 13 Jahre alten Narbe aus.
Vor 13 Jahren hatte sich die Frau einer Leistenbruch-Operation unterzogen, von der sie eine recht große Narbe zurückbehielt. Diese begann sich zu entzünden – just ein paar Tage, bevor sie sich mit Covid infizierte und wiederholten Hustenanfällen zu kämpfen hatte. So stark, dass es bei ihr zu einer "spontanen Bauchhöhlenausweidung" (abdominale Eviszeration) kam. Sprich: Durch die starke Kraft des Hustens wurde im Körper so viel Druck erzeugt, dass ihr Dickdarm durch die alte chirurgische Öffnung riss.
Die Ärzte der Universität von Illinois in Chicago (USA) haben diese Geschichte in einem medizinischen Fallbericht veröffentlicht und sagen, es sei der erste Fall dieser Art.
Die abdominale Eviszeration ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation bei Operationen. Sie wird manchmal auch als Ausweidung bezeichnet und tritt auf, wenn die inneren Organe eines Patienten aufgrund einer Wunddehiszenz, d. h. der Wiedereröffnung einer Operationsstelle, durch einen Einschnitt herausragen.
Nach Operation ohne Komplikationen entlassen
Die Patientin wurde ins Krankenhaus gebracht, als ihr mehrere Zentimeter Darm aus ihrem linken Unterbauch heraustraten. Die Frau wurde in den Operationssaal gebracht, wo die Ärzte den Darm untersuchten, wuschen und wieder in den Körper einbringen konnten. Um die Wunde wieder sicher zu verschließen, verwendeten die Chirurgen mehrere Nähte über mehrere Schichten des Bauchfetts, des Gewebes und der Haut der Frau, einschließlich einer sehr starken Nahttechnik, die einer erhöhten Spannung im Körper standhalten kann.
Die Operation war erfolgreich, und die Darmfunktion der Frau blieb intakt. Es traten keine weiteren Komplikationen auf und sie konnte nach sechs Tagen nach Hause entlassen werden.
Tritt vor allem nach Bauch- oder Beckenoperation auf
Einer Studie zufolge tritt eine Wunddehiszenz schätzungsweise bei bis zu 3 von 100 Personen auf, die sich einer Bauch- oder Beckenoperation unterzogen haben, kann aber bei bis zu 10 Prozent der älteren Patienten auftreten. Für 4 von 10 Patienten kann sie aufgrund von übermäßigem Blutverlust, anhaltenden starken Schmerzen oder Verletzungen der freigelegten Organe tödlich sein. Die Autoren des Fallberichts schreiben, dass "postoperativer Husten ein bekannter Risikofaktor für Fasziendehiszenz und Eviszeration ist", der eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist und mit einer Zunahme künftiger Komplikationen verbunden ist. Wenn Wunddehiszenz und Eviszeration auftreten, müssen sie mit einem chirurgischen Eingriff behandelt werden, um Organe in den Bauchraum zu ersetzen und die offene Wunde zu schließen.
Ähnlicher Fall
Während die Autoren der Fallstudie berichten, dass dies der erste bekannte Vorfall einer abdominalen Ausweidung bei einem Patienten mit Covid-19 ist, erlitt ein Mann in Florida vor kurzem eine ähnliche Verletzung. Mehr dazu: "Hatschi!"– Mann fällt Darm nach Niesen aus dem Körper