Blinddarmkrebs

Frau ist weltweit einziger Mensch mit diesem Krebs

Alison Varley leidet an Blinddarmkrebs. Weil ihre Variante so selten ist, stehen die Ärzte vor einem Rätsel – und ihr Leben auf dem Spiel.

Heute Life
Frau ist weltweit einziger Mensch mit diesem Krebs
Alison Varley mit zwei ihrer drei Kinder. 
justgiving.com/crowdfunding/adam-billington-2

Nachdem Alison Varley aus Ossett in West Yorkshire (Großbritannien) im Jahr 2021 Probleme mit der Atmung hatte, wurde eine Infektion vermutet. Doch weil Antibiotika nicht halfen, rief der Ehemann die Rettung. Die dortigen Untersuchungen ergaben, dass die Frau fünf Liter Flüssigkeit in ihrer Lunge hatte und eine Masse an ihrem Eierstock. Weitere Tests ergeben: Varley leidet an einer äußerst seltenen Form von Blinddarmkrebs, einem sogenannten Becherzelladenokarzinom.

Diagnose Becherzellkarzinom

Die Ärzte glauben, dass Varley die einzige Person auf der Welt mit dieser Krebsart ist. "Mein Tumor ist seltener als selten. Es gibt zwar Menschen mit Becherzellenkrebs, aber die genetische Beschaffenheit meines Tumors ist einzigartig. Deshalb tun sich die Ärzte so schwer mit mir", erklärte die Betroffene gegenüber der "Daily Mail". Es ist so selten, dass ihre Scans in ganz Großbritannien und Europa geteilt wurden, um mehr Verständnis für diesen Krebs zu entwickeln.

Becherzellen kleiden die inneren Organe aus und produzieren Schleim. Das Becherzellkarzinom befällt häufig ausschließlich den Blinddarm und gehören zu den neuroendokrinen Tumoren (NET). Sie treten typischerweise bei Menschen über 50 Jahren auf. Das erste Symptom ist eine Blinddarmentzündung, manchmal auch anhaltende Schmerzen und ein ungewöhnlicher Knoten in der rechten Unterbauchhälfte. Ein wichtiger Prädiktor für die Überlebensrate ist die ursprüngliche Größe des Tumors und die Frage, ob der Tumor gestreut hat. In einigen Fällen kann es durch eine Operation behandelt werden, bei der der Blinddarm und das umliegende Gewebe entfernt werden.

Immun- und Chemotherapie

Der Krebs trat zuerst in ihrem Blinddarm auf und breitete sich dann schnell in ihre Eierstöcke, ihr Rektum und ihren Bauch aus. Die Erkrankte unterzog sich einer Operation zur Entfernung des Blinddarms, gefolgt von einer vollständigen Entfernung ihrer Gebärmutter.

Die verbleibenden Tumoren in ihrem Bauch/Bauchfell und Rektum konnten nicht chirurgisch entfernt werden, sodass sie schließlich eine Immuntherapie begann. Zuerst zeigte die Therapie Wirkung und führte zu einem Schrumpfen der Tumore, dann begannen sie jedoch wieder zu wachsen. Um das Wachstum zu stoppen, hat dreifache Mutter im März nun mit einer Chemotherapie begonnen, die drei Monate dauern wird. Ob sie wirken wird, bleibt abzuwarten.

"Ich weiß nicht, was passieren wird"

Der Ehemann wird unbezahlten Urlaub nehmen, um sich um die Kinder zu kümmern und seine Frau zu unterstützen. Freunde des Paares haben eine JustGiving-Seite eingerichtet, um Spenden zu sammeln. "Die Spenden bedeuten wirklich die Welt. Ich weiß nicht, ob dies mein letztes Weihnachten oder mein letzter Geburtstag mit ihnen sein wird. Ich weiß nicht, was passieren wird", blickt die 42-Jährige einer ungewissen Zukunft entgegen.

red
Akt.