Kunden schwer verärgert

Frau ist kurz einkaufen, soll nun 90 Euro Strafe zahlen

In Bad Hall gibt es derzeit ein Gesprächsthema: Die Strafenflut beim lokalen Shopping-Center. Sogar die Gemeindezeitung warnte schon davor.

Oberösterreich Heute
Frau ist kurz einkaufen, soll nun 90 Euro Strafe zahlen
Diese Parkplätze in Bad Hall sorgen für viel Ärger.
Gerhard Hütmeyer

Eine Frau aus der Nähe von Bad Hall (4.800 Einwohner, Bez. Steyr-Land) ist sauer. Sie parkte kürzlich im Fachmarktzentrum (rund 20 Betriebe), ging nur kurz zu einem Diskonter. Dann fuhr sie heim.

Am nächsten Tag hatte sie erneut eine Erledigung, parkte mit ihrem Auto am selben Parkplatz. Das war offenbar ein Fehler. Denn wenig später flatterte ihr eine Strafe über 90 Euro ins Haus. Grund: Sie sei über Nacht auf dem Parkplatz gestanden. Zwei Mahnungen hat sie seither erhalten, die Frau wird aber vorerst nicht bezahlen.

Beschwerden bei Gemeinde, Polizei

Auch andere verärgerte Kunden vermuten, dass die Kameraerfassung defekt ist. Auch in der Gemeindezeitung wurde von einer "Flut an Beschwerden" berichtet. "Völlig unverschuldet erhalten Kunden nach einigen Wochen eine Strafverfügung über mindestens 55 Euro wegen angeblich zu langer Parkdauer, manche sogar bis zu 300 Euro", heißt es in dem Bericht.

Völlig unverschuldet erhalten Kunden nach einigen Wochen eine Strafverfügung
Bericht in der Gemeindezeitung
von Bad Hall

Auch bei der Polizei haben sich bereits Dutzende Betroffene beschwert, ebenso beim Bürgermeister. Die Gemeindezeitung schreibt von "kundenfeindlicher Abzocke". In den Geschäften des Einkaufszentrums würden bereits Beschwerdelisten aufliegen, die Stadt hat den Betreiber aus Deutschland mehrfach kontaktiert – bisher offenbar ohne jeden Erfolg. 

110 Euro für kurzen Stopp beim Mäci

In Eferding musste vor Kurzem ein Mann 110 Euro blechen. Er hatte die zulässige Parkzeit um nur wenige Minuten überschritten. Dann in Asten (Bez. Linz-Land) ein ähnlicher Fall: Ein Linzer war sechs Minuten zu lange am Gelände – die bittere Konsequenz: eine Strafe von 75 Euro.

Nach der Aufregung um die teuren Stopps bei McDonald's hat "Heute" Ende November bei Loyal Parking, dem deutschen Entwickler des Überwachungssystems, nachgefragt. Das Unternehmen ist um Beruhigung bemüht und hat ausführlich geantwortet.

Mit der Kontrolle leiste man "einen großen Beitrag zur fairen Nutzung kostenfreier Privatparkflächen", so die Argumentation. "Seit der Installation unseres Systems verzeichnet unser Kunde nicht nur eine geringere Fremdparkerquote, sondern auch deutlich reduzierte Vermüllung und Vandalismus – insbesondere außerhalb der Ladenöffnungszeiten." Mehr dazu hier.

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    Sabine Hertel
    red
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