Mord in Strasshof
Frau im Streit um Kinder auf offener Straße exekutiert
Eine mehrfache Mutter soll vom Ex (35) vor deren Villa in Strasshof am Samstag erschossen worden sein. Zurück bleiben offene Fragen und Kinder.
Eine unfassbare Bluttat schockt die 9.000-Einwohner-Gemeinde Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf): Der Ex-Lebensgefährte (35) soll der 33-jährigen Mutter vor deren Villa entlang der Hauptstraße aufgelauert und mit einer Pistole abgedrückt haben (es gilt die Unschuldsvermutung). Mehrere Augenzeugen mussten die regelrechte Hinrichtung auf offener Straße mitansehen, eilten der Österreicherin mit Balkan-Wurzeln zu Hilfe und wählten den Notruf.
Pistole sichergestellt
Doch für die 33-Jährige kam jede Hilfe zu spät, sie war sofort tot. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein, sperrte ganze Straßenzüge ab. Der mutmaßliche Schütze, ein 35-jähriger schwedischer Staatsbürger mit Balkan-Wurzeln, stellte sich jedoch noch am Nachmittag bei der Polizei im Nachbarort Deutsch-Wagram. Im Auto des Ex-Partners fanden die Beamten schließlich auch die Pistole.
Streit um Kinder als Motiv
Der 35-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen, soll die Tat inzwischen gestanden haben. Mutmaßliches Motiv: Ein Streit um die gemeinsamen Kinder. Der 35-Jährige war vor einiger Zeit aus der schmucken Villa in Strasshof ausgezogen und hatte eine Wohnung in einer östlich gelegenen 3.000-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Gänserndorf bezogen. Auch aus Ermittlerkreisen wurde bereits eine Beziehungstat bestätigt. Noch am Wochenende wurde der Beschuldigte in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert und eine Obduktion zudem angeordnet.
Die 33-Jährige ist die 21. ermordete Frau heuer in Österreich. Strasshof an der Nordbahn war in den letzten Jahren bereits mehrmals Schauplatz von aufsehenerregenden Verbrechen: Das finale Drama im August 2006 nach der Entführung von Natascha Kampusch, der Vierfachmord im Juli 2007 oder auch der "Bettzeugladen-Mord" 2014.