Mexiko
Frau illegal in Restaurant operiert, nun ist sie tot
In einem provisorisch eingerichteten OP-Saal führten ein Medizinstudent und 2 weitere Täter bei Georgina Nayeli eine Beauty-OP durch.
In Mexiko wurde ein Medizinstudent wegen Totschlags verurteilt. Jorge V. wurde zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem er bei Georgina Nayeli am 24. Mai 2023 in Tepatitlán (Mexiko) eine Fettabsaugung durchgeführt hatte, obwohl er keine Zulassung dafür hatte. Mit gefälschten Dokumenten gab er sich als Chirurg aus – mit dramatischen Folgen. Die Mexikanerin träumte vom perfekten Aussehen, wollte sich Fett an ihrem Körper absaugen und an anderer Stelle wieder einspritzen lassen. Stattdessen verstarb sie während des Eingriffs an einem Herzinfarkt aufgrund des hohen Blutverlusts.
Zeugenaussagen zufolge hatte die 33-jährige Mutter von fünf Kindern geplant, sich in der Klinik "Especialidades médicas Virreyes Kanaris" in Zapopán, Jalisco, behandeln zu lassen. Am Tag vor ihrer Operation wurde sie jedoch von den angeblichen Ärzten angerufen, um den Ort der Operation zu ändern, da angeblich die Sauerstoffflaschen beschädigt seien. Und so landete Georgina in einem OP-Saal, der wie eine Einrichtung an einem geheimen Ort aussah. Schon da hätten bei der jungen Frau die Alarmglocken läuten sollen. Georgina begab sich in Begleitung ihrer Freundin, Rosalva Guzmán Fer, dorthin und betrat die Praxis am 24. Mai 2023 um 19:58 Uhr, kam jedoch nicht mehr lebend heraus.
Provisorischer OP im Restaurant
Der Student, Jorge V. und zwei weitere Personen, Kevin N. und seine Schwester Jennifer, führten den heimlichen Eingriff in einem provisorischen Operationssaal in einem Restaurant durch, den sie mit einigen klinischen Instrumenten ausgestattet hatten. Sie hatten den Raum zuvor für Massagen angemietet. Mitten in der Operation "versuchten sie, Georgina in einem Krankenwagen des Roten Kreuzes herauszuholen, der einen Block entfernt stand", berichtete Rosalva Guzmán Fer, eine Freundin des Opfers. Nach Aussage der Täter hätte die Narkose nachgelassen und deshalb sei es zu Komplikationen gekommen.
Zwei Täter noch auf der Flucht
Jorge V. wurde noch im Gebäude festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Er wurde "neben der Leiche von Georgina gefunden, wobei die chirurgischen Geräte und Hausschuhe vollständig mit Blut bedeckt waren". Es stellte sich heraus, dass er sich im achten Semester seines Medizinstudiums befand. Die beiden anderen Täter, Kevin und seine Schwester Jennifer, die als Instrumentalistin bei dem Eingriff fungierte, konnten durch ein Dachfenster des Gebäudes entkommen und sind weiter auf der Flucht.
Auf den Punkt gebracht
- In Mexiko starb eine Frau während einer illegalen Schönheitsoperation in einem provisorischen Operationssaal in einem Restaurant
- Ein Medizinstudent, der sich als Chirurg ausgab und zwei weitere Personen wurden für die fahrlässige Tötung verurteilt, während die anderen beiden weiterhin flüchtig sind
- Die Frau verstarb an einem Herzinfarkt aufgrund von Blutverlust, während ihr Eingriff durchgeführt wurde, obwohl sie zunächst in einer anderen Klinik behandelt werden sollte