Unternehmen dementiert Vorwurf

Frau (55) nach Vorfall: "Ich stieg weinend aus Bus"

Die Fahrt nach Hause endete für eine Dame im Albtraum: Der Lenker soll sie im Bus eingesperrt und bedroht haben. Das Unternehmen dementiert vehement.
Lea Strauch
12.03.2025, 03:00

Diese Busfahrt steckt Ute W. (55) noch immer in den Knochen: Die hörbeeinträchtigte Frau aus Lambach (Bez. Wels-Land) wollte am Vormittag des 24. Februar einfach nur nach Hause fahren. Doch als sie in Wels in den Bus stieg, ahnte sie nicht, dass sie kurze Zeit später weinend aussteigen würde.

Schon zu Beginn der Fahrt sei der Lenker laut der 55-Jährigen unfreundlich gewesen. "Der Fahrer stieg sofort auf's Gas und fuhr abrupt los. Ich bin am Gang beinahe gestürzt", erzählt sie "Heute". Die Alleinerziehende habe sich gerade noch an einem Sitz festhalten können.

Lenker soll Frau eingesperrt haben

Kurz vor ihrem Ziel in der Albert-Binna-Straße entsorgte W. im Mistkübel im Postbus eine Zeitung. Was dann passiert sein soll, schockierte sie: "Der Busfahrer öffnete die Türe nicht und sagte irgendetwas."

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Die von Geburt an fast taube Frau deutete ihm daraufhin, dass sie nichts höre. Dann soll der Lenker laut Darstellung ausgerastet sein: "Er stürmte zurück, nahm die Zeitung heraus und deutete mir wild, dass ich nichts in den Mistkübel legen darf."

Erst als sie die Zeitung wieder an sich nahm, soll der Fahrer wieder nach vorne gegangen sein – und öffnete die Tür. "Ich stieg weinend aus", berichtet die fassungslose Dame. "Das ist Einsperren und Nötigung. Der Busfahrer hat mich bedroht."

Gewalt gegen Buslenker nimmt zu

Immer wieder schockieren Berichte über Gewalt gegen Buslenker. Erst kürzlich machte ein Vorfall Schlagzeilen, bei dem ein Fahrer von einem Mann mit einem Messer bedroht wurde. Der Oberösterreichische Verkehrsverbund (OÖVV) zieht jetzt Konsequenzen.

Durch Deeskalations- und Kommunikationstrainings soll das Lenkpersonal sicher und professionell mit aggressiven Fahrgästen umgehen können.

"Kein Fehlverhalten festgestellt"

Auf Anfrage hieß es vom Unternehmen, dass die Mitarbeiter regelmäßig für die Sensibilisierung des Umgangs mit Menschen mit Behinderungen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität geschult werden. Umso mehr bedauere man den geschilderten Vorfall.

Man habe schon mit dem Lenker Kontakt aufgenommen, der Vorfall sei intern intensiv überprüft worden. "Wir möchten festhalten, dass bei besagter Fahrt kein Fehlverhalten unseres Lenkers festgestellt werden konnte", so ein Sprecher der ÖBB gegenüber "Heute".

Der Lenker zeichne sich "als ein sehr erfahrener, routinierter und sehr zuverlässiger Kollege" aus. Ein Verhalten, wie von der Dame geschildert, würde man "selbstverständlich nicht dulden". Und: "Sollte es zu einem missverständlichen Verhalten gekommen sein, bedauern wir dies sehr und möchten uns dafür in aller Form entschuldigen."

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