Nach der Wahl ist vor der Wahl – "Heute" hat nun die erste Umfrage zum Infight ums Kanzleramt. Die Studie (800 Befragte) wurde nach dem EU-Wahlergebnis gewichtet; Unique Research liefert eine Hochschätzung samt Bandbreiten – wichtig: Platz zwei und vier sind innerhalb der Schwankungsbreite (± 3,5 Prozent, Rohdaten siehe unten) noch nicht entschieden. Die Details:
Die FPÖ verliert zwar im Vergleich zur letzten "Heute"-Umfragewelle vom März zwei Prozentpunkte, ist aber weiter klar Erste. "Aus heutiger Sicht hat die FPÖ gute Voraussetzungen den Wahlerfolg am 29. September zu wiederholen", analysiert Meinungsforscher Peter Hajek.
Für die Kanzlerpartei geht es zwei Punkte nach oben, sie wird von Unique Research – Stand jetzt – auf 23 Prozent hochgeschätzt und liegt derzeit vor der SPÖ. Hajek: "Ob der verringerte Abstand der Nachwahlstimmung geschuldet ist oder andere Gründe hat, werden erst die nächsten Wochen weisen."
Die SPÖ kommt nicht vom Fleck. 21 Prozent würden nicht nur neuerlich den bitteren Platz drei bedeuten, sondern auch den historischen Tiefststand der Roten.
Die Ökos von Werner Kogler verlieren rund vier Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2017 – hinter der schwarz-grünen Koalition steht aktuell nur noch ein Drittel der Bevölkerung. Aber: Die Grünen sind zweistellig und können derzeit Neos in Schach halten, die mit acht Prozent in der aktuellen Umfrage nicht vom Fleck kommen.
Die Bier-Partei von Dominik Wlazny konnte die starken sieben Prozent vom März halten.
Die KPÖ wäre derzeit raus – die Kommunisten rutschen in der aktuellen "Heute"-Umfrage in die tiefroten Zahlen: Konnten sie im März (5 Prozent) noch mit dem sicheren Einzug in den Nationalrat rechnen, ging die Zustimmung zuletzt sukzessive auf derzeit nur noch zwei Prozent zurück. Die Ex-Grüne Madeleine Petrovic, die mit einem Antritt liebäugelt, hat lediglich eine Pressekonferenz gegeben. Unklar, ob sie ausreichend Unterstützer findet.