Karte zeigt bunte Färbung

FPÖ Platz 1 – so dreigeteilt ist jetzt Österreich

Die EU-Wahl 2024 hat Österreichs Polit-Landkarte bunt eingefärbt. Die ÖVP holte vier Bundesländer, die FPÖ drei und die SPÖ zwei. Alle Details.

Newsdesk Heute
FPÖ Platz 1 – so dreigeteilt ist jetzt Österreich
FPÖ landet bei der EU-Wahl österreichweit auf Platz 1.
istock/"Heute"-Montage

Historischer Erfolg bei der EU-Wahl 2024 für die FPÖ! Die Blauen haben sich am 9. Juni erstmals den Sieg bei einer bundesweiten Wahl geholt. Die ÖVP büßte zwar massiv ein, kam am Ende aber viel knapper an Platz eins heran als prognostiziert.

Der erste Sieg bei einem nationalen Urnengang löste bei der FPÖ am Sonntag einen Jubelsturm aus. Er fiel mit 25,5 Prozent zwar niedriger aus, als es die Umfragen nahegelegt hatten, dennoch legten die Blauen um 8,3 Prozent zu und sind im EU-Parlament künftig mit sechs Mandataren vertreten. Er sei "demütig und dankbar", freute sich Spitzenkandidat Harald Vilimsky im "Heute"-Gespräch. Die Österreicher hätten "ein klares Zeichen gesetzt, dass sie einen ehrlichen Wunsch nach einer positiven Veränderung mit der FPÖ haben."

Rote Farbtupfer

Die FPÖ war dabei in Oberösterreich, der Steiermark und in Kärnten stimmenstärkste Partei. Die ÖVP sicherte sich Platz eins in ihren Kernbundesländern Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Für zwei rote Farbtupfer auf der Polit-Landkarte sorgte die SPÖ in der Hauptstadt Wien und im Burgenland, wo sie österreichweit ihr stärkstes Ergebnis einfahren konnte (29,93 Prozent).

ÖVP hofft auf Sieg im Herbst

Für die Türkisen zeichnete sich stundenlang ein rabenschwarzer Tag ab – ausgegangen ist er mit einem fast kitschigen Happy End, und das trotz eines beinahe zweistelligen Verlustes. Denn die erste Trendprognose versprach zwar den zweiten Platz, aber nur 23,5 % – minus 11,1 % gegenüber 2019. "Bitter", so Spitzenkandidat Lopatka.

Parteichef Nehammer nahm nach 20 Uhr Stellung: "Überhaupt nicht erfreulich", gestand er. "Ich kann den Wählern aber versprechen: Botschaft verstanden. Wir müssen besser werden." Besser wurde das vorläufige Ergebnis um 23 Uhr mit dem vorläufigen Endergebnis inklusive Wahlkarten-Prognose. Demnach liegt die ÖVP mit 24,7 % nur mehr 0,8 % hinter der FPÖ.

Zudem hält sie die SPÖ, die in Umfragen noch vorne gelegen war, auf Distanz. Zum Jubel-Einstieg im ORF schickte die ÖVP dann General Stocker: Der sieht ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" mit der FPÖ, Kickl sei "weit unter den Erwartungen geblieben". Daher gebe es "große Zuversicht", bei der Wahl im Herbst Erster zu werden.

Schilling-Effekt kostet ein Mandat

"Es hätte schlimmer kommen können", war der Tenor bei den Grünen am Wahlabend. Nach den Skandalen um Spitzenkandidatin Lena Schilling erreichten sie laut vorläufigem Endergebnis 10,9 %, das sind 3,2 Prozentpunkte weniger als 2019. Damit verlieren sie ein Mandat, haben künftig zwei Sitze im EU-Parlament. "Manche haben sich diesmal schwergetan, grün zu wählen", so Minister Rauch, der als Erster aus der grünen Regierungsmannschaft Stellung nahm.

Der Minister dankte allen, die dem Klimaschutz trotzdem ihre Stimme gaben. Man sehe das Minus als Ansporn für die Nationalratswahl: "Wir richten den Fokus nach vorne." "Sehr, sehr glücklich" sei sie über das Vertrauen, das sie erhalten habe, sagte Schilling. Ja, es seien Fehler passiert, daraus lerne man, es besser zu machen. Haupt-Wahlmotiv für Grün-Wähler war laut Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek für ATV/Puls 24 (1.200 Befragte, 4.–8.6., max. Schwankungsbreite +/-2,8 %) mit 50 % das Klima. Die Causa Schilling spielte für 71 % der Grün-Wähler keine Rolle

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.