"Panikmache ist nicht nötig"

FPÖ Niederösterreich will Wolfabschuss erleichtern

Die FPÖ Niederösterreich ernannte den Wolf zum neuen Volksfeind am Land und will Abschüsse erleichtern. Eine Bürgermeisterin warnt vor Panikmache.

Sarah Marie Piskur
FPÖ Niederösterreich will Wolfabschuss erleichtern
In Niederösterreich kommt es vermehrt zu Wolf-Sichtungen und zu Nutztierrissen durch Wölfe. Die FPÖ-Niederösterreich fordert nun leichtere Bejagung der Tiere. (Symbolbild)
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Immer wieder sorgen Wölfe in Niederösterreich für Aufregung. Während sich im Frühjahr insbesondere Sichtungen in bewohnten Gebieten und teilweise in Ortsgebieten häuften, machen die Vierbeiner derzeit vor allem durch Nutztierrisse Schlagzeilen.

Wie die FPÖ Niederösterreich im Zuge einer Pressekonferenz äußerte, sei der Wolf deshalb eine Gefahr für den Menschen. "Wer im Wald Pilze suchen geht, oder dort joggt, hat gute Chancen auf einen Wolf zu treffen", sagte FP-Landeswirtschaftssprecher Alexander Schnabel und meinte weiter: "Und das ist durchaus gefährlich, denn der Wolf joggt schneller als jeder Waldläufer".

Bürgermeisterin verortet Panikmache

Die FP-NÖ bezieht sich etwa auf Vorfälle im Ybbstal, wo es im Juli zu mehreren Nutztierrissen kam. Der Wolf habe dabei "erheblichen Schaden verursacht", so Schnabel.

Wie Michaela Zebenholzer (ÖVP) Bürgermeisterin von Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) gegenüber dem ORF erklärte, könne man derzeit aber nicht festmachen, dass das "Wolfsthema" ein Akutes sei und appellierte an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren: "Angst und Panikmache brauchen wir nicht", so Sebenholzer gegenüber dem ORF.

Grüne: "Wolf ist streng geschützt"

Die Grünen Niederösterreich verdeutlichen auf "Heute" Anfrage, dass der Wolf in der EU und damit auch in Österreich eine geschützte Tierart sei und nicht einfach so geschossen werden kann. "Der Wolf ist nach EU-Recht eine streng geschützte Art. Dieses EU-Recht und der Artenschutz haben auch für schießwütige Blaue Gültigkeit", so Grüne NÖ Klubobfrau Helga Krismer.

Dieses EU-Recht und der Artenschutz haben auch für schießwütige Blaue Gültigkeit
Helga Krismer
Klubobfrau Grüne NÖ

Die Entnahme, also der Abschuss der Tiere, ist streng geregelt. Wobei Niederösterreich im Bundesländervergleich die "einfachsten" Möglichkeiten hätte, um einzelne Tiere zu entnehmen. Denn in Niederösterreich darf der jeweils zuständige Jäger selbst entscheiden, ob ein Tier entnommen wird. Eine Verordnung, etwa durch eine Bezirkshauptmannschaft, braucht es hier nicht.

Auf den Punkt gebracht

  • Die FPÖ Niederösterreich will den Abschuss von Wölfen erleichtern, da sie diese als Gefahr für den Menschen und die Nutztiere betrachten
  • Eine Bürgermeisterin warnt jedoch vor Panikmache und betont, dass der Wolf eine streng geschützte Art ist
  • Die Grünen Niederösterreich weisen darauf hin, dass der Wolf nach EU-Recht geschützt ist und kritisieren die Pläne der FPÖ
SaPi
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