Nennt Spruch "erbärmlich"
FPÖ gewinnt Klage, "Standard"-Chef greift die Justiz an
Eine Attacke von "Standard"-Chefredakteur Gerold Riedmann auf die unabhängige Justiz sorgt in den Sozialen Medien für Kopfschütteln.
Der Oberste Gerichtshof hat ein bemerkenswertes Urteil gefällt. Nach einem langen Rechtsstreit zwischen FPÖ und dem "Standard" entschied das Höchstgericht kürzlich, dass die Blauen einen Journalisten des Hauses als "politischen Aktivisten" bezeichnen dürfen.
"Erbärmlich, falsch"
Der im April neu angetretene Chefredakteur des "Standard" reagierte auf X emotional auf den Spruch der unabhängigen Justiz. Gerold Riedmann wörtlich: "Der OGH befindet, dass sich einer der besten Investigativjournlisten des Landes gefallen lassen muss, als 'politischer Aktivist' von der rechtspopulistischen FPÖ verunglimpft zu werden. Es ist erbärmlich, falsch – und gefährlich obendrein."
Riedmann reagiert patzig
Auf die Frage eines Users, ob er nun die unabhängige Justiz kritisieren wolle, reagierte Riedmann patzig: "Letztes Mal, als ich nachgesehen habe, war das noch erlaubt."
Einen Shitstorm setzte es für Riedmann dennoch, sogar Parallelen mit dem FPÖ-Chef wurden im Web gezogen: "Würde Kickl diese entbehrliche Wortwahl treffen, wären Sie wohl der erste der dies kritisieren würde", steht etwa unter dem Posting zu lesen. Stunden später löschte Riedmann seinen Aufreger-Tweet.
Kritik an neuem Chefredakteur
Riedmann, der aus dem Medienreich von Eugen Russ (u.a. "Vorarlberger Nachrichten") nach Wien wechselte, ist nicht unumstritten. Das für den "Standard" ungewöhnlich harte Einsteigen in der Causa der Grünen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling nahmen ihm viele Abonnenten übel. Nun fragte sogar eine linke Aktivistin: "Da macht gerade ein dubioser CR ein seriöses Medium kaputt. Oder?"