Einladungsdebakel

FP-Vilimksy gegen ORF: "Wolf verbreitet Fake News"

Der EU-Spitzenkandidat der FPÖ Vilimsky wirft Armin Wolf vor, Fake News zu verbreiten. Dabei geht es um die Erwähnung von Spitzenkandidaten in der EU.

Lukas Leitner
FP-Vilimksy gegen ORF: "Wolf verbreitet Fake News"
FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky wirft News Anchor Armin Wolf vor Fake News zu verbreiten.
APA-Picturedesk; Collage

Als "ganz miese Manipulation" bezeichnetet der FPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl am 9. Juni, Harald Vilimsky, die Aussagen des bekannten ZiB2-Moderatoren Armin Wolf. Dieser hätte nämlich behauptet, dass es in der Fraktion "Identität und Demokratie" (ID) im Europaparlament einen Spitzenkandidaten gäbe. Dabei soll es sich um den AfD-Abgeordneten Maximilian Krah handeln, gegen dessen Mitarbeiter wegen Spionage ermittelt wird. Das sollen laut dem Freiheitlichen aber "Fake News" sein.

Vilimsky bezog sich womöglich auf folgenden X-Beitrag von Wolf: "Nächste Woche beginnt in der ZiB2 eine Interview-Serie mit EU-weiten Spitzenkandidaten zur Europawahl. Aus der ID (zu der auch die FPÖ gehört), haben wir den Spitzenkandidaten der AfD eingeladen. Heute hat das Büro von Maximilian Krah seine Zusage für Montag wieder zurückgezogen." Aus dem Post geht aber nicht heraus, dass Wolf den Spitzenkandidaten der ID-Fraktion einlädt, sondern den Spitzenkandidaten der AfD, welche der Fraktion angehört.

Weiters betonte Vilimsky, dass die ID-Fraktion nie einen Spitzenkandidaten ernannte noch vorgesehen hatte, was Wolf aber nie gesagt habe. "Ich erachte es als eine üble Manipulation, die Tatsachen hier so zu verdrehen, dass es demnach so wirkt, als ob ein AfD-Mann ein Spitzenkandidat unserer Fraktion ist." Außerdem kritisierte Vilimsky auch die Einladungspolitik des ORF, denn der öffentlich-rechtliche Sender würde deutsche Politiker in die Pressestunde laden, die "die keine offizielle Funktion auf Bundes- oder Landesebene in Deutschland haben". Das könne Vilimsky nicht nachvollziehen.

Wortgefecht auf Twitter

Auch auf Twitter gibt es zwischen dem FPÖ-Stadtrat Dominik Nepp und Armin Wolf eine Auseinandersetzung über die Thematik. Nepp kritisiert dabei wie Vilimsky die Einladungspolitik, Wolf kontert aber, dass die ZiB einlade, wen sie wolle. "Ich vermute, dass das im FPÖ-Konzept eines "Grundfunks" nicht so vorgesehen ist, aber noch sind wir nicht soweit", heißt es von Wolf.

Hatte Wolf jetzt recht?

Tatsächlich gibt es wirklich Spitzenkandidaten in der EU seit dem Jahr 2014, das steht so zumindest auf der Website des Bundeskanzleramtes. Dort heißt es wörtlich: "Bei der Europawahl 2014 wurden erstmals "Spitzenkandidaten" von den Fraktionen aufgestellt und damit den Unionsbürgerinnen und -bürgern eine Mitsprache bei der Auswahl der Kandidatin, des Kandidaten für das Amt der Präsidentin, des Präsidenten der Europäischen Kommission gegeben."

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