Ex-Minister Mario Kunasek muss im Superwahljahr 2024 zwei Wahlkämpfe bestreiten. Bei der Landeswahl, die am 24. November nur zwei Monate nach der Nationalratswahl (29. September) stattfindet, will der steirische FP-Chef "erster FPÖ-Landeshauptmann nach Jörg Haider" werden und die grüne Mark blau einfärben.
Im Gespräch mit "Heute" bezog der ehemalige Berufssoldat und derzeitige Landeschef der Freiheitlichen zu aktuellen Themen Stellung:
Steiermark: Zur geplanten Schließung von drei ("noch funktionierenden") Spitälern im Bezirk Liezen, an deren Stelle ein 500-Millionen-Leitspital treten soll: "Das wird es mit mir als Landeshauptmann nicht geben." Sein Ziel für die Wahl: Die Menschen von besseren Ideen zu überzeugen und "dass wir nach Kärnten mit Jörg Haider wieder einen freiheitlichen Landeshauptmann stellen."
Nationalratswahl: "Ich erwarte ein klares Ergebnis für Herbert Kickl." Vom Bundespräsidenten fordert Kunasek ein, dass er "als Demokrat den Wählerwillen respektiert" und "dem FPÖ-Chef den Regierungsauftrag gibt, wenn er erster wird".
ÖVP: "War mal eine Wirtschafts- und selbsternannte Sicherheitspartei", mache nur noch "Placebo-Politik".
Migration/Islam: Auch in Österreich sei eine Trendumkehr "wie in Schweden" mit konsequentem Abschieben – auch nach Syrien und Afghanistan – möglich. Das Verbotsgesetz soll auf den politischen Islam ausgeweitet werden. Am Wort Remigration stört sich Kunasek nicht: Es bedeute "nichts anderes als eine freiwillige Rückkehr in die Heimatländer und das Abschieben von illegal Aufhältigen, wo es möglich ist."
Identitäre: Auch wenn Kunasek die schockierenden Enthüllungen einer RTL-Doku als "Einzelfälle" abtut, stellt er klar: "Das hat in Österreich keinen Platz". Zumindest in der Steiermark "kann keiner bei Identitären und meiner FPÖ zeitgleich tätig sein."
ORF: Zwar zahlt der blaue Politiker als "braver Staatsbürger" die neue Gebühr ein, das Programm schaue er jedoch "nur selten. Sogar Fußball können die Privaten besser." Er sieht "massiven Handlungsbedarf".
Fußball: Der glühende Sturm-Graz Fan spielte früher "Rechtsaußen – das liegt mir." Auch politisch sei rechts "schon in Ordnung". Der aktuellen Regierung helfe ein Trainerwechsel alleine nicht. "Die komplette Mannschaft gehört ausgetauscht", so Kunasek.