WM 2022
Fotos in VIP-Loge: Matthäus rechnet mit DFB-Bossen ab
Nach dem WM-Aus hängt in Deutschland der Haussegen schief! Ikone Lothar Matthäus findet scharfe Worte in Richtung der DFB-Bosse.
Österreichs Nachbar war mit vielen guten Vorsätzen zur WM nach Katar gereist. Man wollte wieder an alte sportliche Glanzzeiten anknüpfen, mit der "One Love"-Binde ein Zeichen für Menschenrechte beim umstrittenen Gastgeber setzen – und sorgte dann mit der "Mund zu"-Geste beim Teamfoto für Schlagzeilen. Doch am Ende kam das Aus in der Gruppenphase. Nun geht es in Deutschland ans Eingemachte. Der DFB steht im Kreuzfeuer der Kritik, auch Ikone Lothar Matthäus findet scharfe Worte.
"Der Verband hat es nicht geschafft, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Erfolgschancen groß sind. Allein der Zoff um die One-Love-Binde! Haltung ist wichtig zu diesem Thema, genauso das Kommunizieren einer klaren Meinung", meint Matthäus in seiner "Bild"-Kolumne. "Aber wie kann es sein, dass es dem DFB nicht gelingt, das Problem zu lösen, bevor der erste Ball rollt? Warum wird die Verantwortung den Spielern zugeschoben? Warum müssen sie sich die Hände vor den Mund halten beim Mannschaftsfoto vor dem Japan-Spiel, statt sich hundertprozentig auf diese wichtige Partie zu konzentrieren?"
Fest steht, dass die erfolgsverwöhnten Deutschen nicht aus der Krise finden. WM-Vorrunden-Aus 2018, EM-Achtelfinal-Aus 2021, WM-Vorrunden-Aus 2022 – die Bilanz der vergangenen Jahre spricht eine klare Sprache."Der DFB hat es fahrlässig verpasst, rechtzeitig eine klare Entscheidung zu fällen, damit der Fußball im Fokus stehen kann – nur darum geht es doch bei einer WM", meint Matthäus.
Der frühere Rapid-Coach ist auch empört über die Chefetage des DFB. "Wenn ich dann beim 1:1 gegen Spanien im Stadion bin und in der VIP-Loge erlebe, dass nach all dem Theater mit der Fifa DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit FIFA-Boss Gianni Infantino redet, lacht und für Fotos mit ihm posiert – dann frage ich mich: Wie glaubwürdig ist Neuendorf, wie glaubwürdig ist der DFB?", so die Ikone. Man darf gespannt sein, ob und wie der DFB auf die Breitseite seiner Ikone reagiert.