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Formel-1-Piloten starten 2018 mit "Heiligenschein"
Jetzt ist es so gut wie fix! Ab kommender Saison gehen die Stars der PS-Königsklasse mit dem Cockpitschutz "Halo" an den Start – obwohl die Teams das nicht wollen.
Wie sicher ist die Formel 1? PS-Legende Ayrton Senna war am 1. Mai 1994 der letzte Pilot, der bei einem Rennen (San Marino) tödlich verunglückte. Jules Bianchi starb an den Spätfolgen eines Rennunfalls am 17. Juli 2015 in Suzuka, bei dem er ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Der Kopf der Fahrer soll in Zukunft noch besser geschützt werden – mit dem Cockpitschutz "Halo". Die FIA beschloss die Einführung des "Heiligenscheins" für die kommende Formel-1-Saison. Kurios: neun von zehn Teams stimmten gegen die Einführung des Sicherheitsbügels über dem Cockpit.
Letzte Hürde Weltrat
Die Einführung des Systems sollte nur noch Formsache sein. Der FIA-Weltrat muss den Beschluss noch absegnen. Die Piloten sollen mit "Halo" nicht glücklich sein, weil ihre Sicht dadurch eingeschränkt wird. Doch FIA-Präsident Jean Todt boxte das Projekt durch, dafür machte der Franzose von einem Sonderrecht gebrauch: Wenn es um Entscheidungen der Sicherheit geht, kann der Automobil-Weltverband Beschlüsse an der Strategiegruppe vorbei fassen. Um den Piloten entgegen zu kommen soll das Design in naher Zukunft verbessert werden.
"Shild" kein Thema
Nicht nur die Sicht, auch die Optik macht Piloten und Fans der PS-Königsklasse wenig Freude. Als Konkurrenzprodukt stand übrigens "Shild" zur Wahl. Dabei handelt es sich um ein System ähnlich einer Flugzeug-Cockpithaube. Ferrari-Star Sebastian Vettel testete "Shild" vergangenen Freitag im Training vor dem Grand Prix von Großbritannien in Silverstone. Anschließend meinte der Deutsche: "Dadurch, dass das Glas oder die Scheibe ein bisschen gebogen ist, wurde mir ein bisschen schwindelig. Das war nicht so gut. Es war ein bisschen als würde man schielend durch die Gegend fahren. Deswegen haben wir es ruckzuck wieder runtergenommen."
(gr)